Süddeutsche Zeitung

Filmtipp des Tages:Flausen im Kopf

Der französische Regisseur François Truffaut wagte in den Fünfzigerjahren etwas Unerhörtes: Er wählte einen Flegel, der seine Umwelt durch Streiche traktierte, zum Protagonisten seines ersten abendfüllenden Films. "Man sagte mir: Sie sind verrückt! Die Leute werden den Jungen unerträglich finden", erzählte Truffaut. Doch er erhielt für "Sie küssten und sie schlugen ihn" 1959 den Regiepreis in Cannes. Sein Drama begleitet den 14-jährigen Antoine (Jean-Pierre Léaud), der schließlich in ein Erziehungsheim eingewiesen wird. Truffaut übt darin Kritik an den Erziehungsmethoden seiner Zeit und schuf ein Schlüsselwerk der Nouvelle Vague. Zu sehen ist sein Film in der Reihe "François Truffaut: Die Schule des Lebens", die bis Sonntag, 28. Februar, im Filmmuseum läuft. Sie ehrt einen Regisseur, der durch seinen Stilbruch das Kino nachhaltig prägte.

Sie küssten und sie schlugen ihn , Original mit deutschen Untertiteln, Frankreich 1959, Regie: François Truffaut, Teil der Reihe "François Truffaut: Die Schule des Lebens", Di., 12. Jan., 18.30 Uhr, Filmmuseum, Sankt-Jakobs-Platz 1, 23 39 64 50

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SZ vom 12.01.2016 / HAV
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