Süddeutsche Zeitung

Filmtipp des Tages:Familientherapie vor laufender Kamera

Die Regisseurin Charlotta Kittel interviewt ihre Eltern getrennt voneinander zu deren Beziehung. Die beiden hatten seit der Schwangerschaft der Mutter keinen Kontakt mehr

Die Geschichte von Angela und Christian kennt viele Wahrheiten, aber nur einen Überschneidungspunkt: ihre gemeinsame Tochter Charlotta. 1986 lernen sich Angela und Christian in Berlin kennen, woraufhin Angela schwanger wird. Sie entscheidet sich für das Kind, aber gegen Christian. Fortan gehen die beiden getrennte Wege, Charlotta wächst bei der Mutter auf, besucht den Vater regelmäßig. Nach 25 Jahren Funkstille führt die Tochter die beiden Elternteile wieder zusammen. Die Tochter heißt Charlotta Kittel und ist Regisseurin des Dokumentarfilms "Er Sie Ich" (2017), der an diesem Montag bei den Filmkunstwochen München gezeigt wird. Ohne dass sich die Eltern physisch begegnen, entsteht aus zwei filmisch aufgezeichneten Einzelinterviews, mit denen sie das jeweils andere Elternteil konfrontiert, ein Dialog. Aus den vielseitigen Erinnerungen an eine vergangene Zweisamkeit konstruiert Charlotta Kittel ihre eigene Familiengeschichte. Die Geschichte, die der Wahrheit wohl am nächsten kommt.

Er Sie Ich , Regie: Charlotta Kittel, Film & Gespräch mit der Regisseurin, Montag, 13. August, 18 Uhr, Rio Filmpalast, Rosenheimer Straße 46, 48 69 79

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Quelle:
SZ vom 13.08.2018 / rihi
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