Filmtipp des Tages:Ein Hauch von Wärme

(Foto: Till Cöster)

Till Cöster porträtiert in einem Dokumentarfilm die Bewohner eines Männerwohnheims

Wie Herzschläge pumpern die Worte durch das Männerwohnheim in der Kyreinstraße: "Super, Friede, Liebe, Love". Sie verleihen dem Ort einen Hauch von Wärme, der für ein paar Gestrandete eine letzte Chance und Zuflucht bedeutet. Für einen der Protagonisten aus Till Cösters Dokumentation "Super Friede Liebe Love" () sind die Worte zu einem Überlebensmantra geworden. Ständig wiederholt er sie, um sich ihrer Bedeutung zu vergewissern. Er murmelt sie leise, schreit sie aus tiefster Seele heraus oder schreibt sie an die Wand seines Zimmers. Das Haus in Sendling ist einzigartig in München, es beherbergt Menschen, die sonst keiner aufnimmt: Leute mit psychischen Auffälligkeiten, Suchtkranke, Obdachlose. Das äußerst bewegende Porträt des HFF-Studenten zeigt das Haus samt seiner Bewohner und erzählt deren Geschichten, die voller Schmerz, Leid und Entbehrungen, aber auch rührend komisch sind. So rücken die einsamen Männer vom äußersten Rand der Gesellschaft ein Stück näher ins Bewusstsein.

Super Friede Liebe Love , Regie: Till Cöster, Mo., 19. Nov., und Mi, 21. Nov., jeweils 20.15 Uhr, Werkstattkino, Fraunhoferstr. 9, ☎ 260 72 50

© SZ vom 19.11.2018 / anns - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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