Süddeutsche Zeitung

Filmtipp des Tages:Aus den Nebeln der Nachkriegszeit

Es ist der altbekannte Kampf von David gegen Goliath. Ausgetragen wird er in "Der Staat gegen Fritz Bauer" in den 1950er Jahren, als die noch junge Bundesrepublik auf wackligen Beinen steht. Knapp dem Tod entronnen, sucht der jüdische Oberstaatsanwalt Fritz Bauer (Burghart Klaußner) nach ehemals ranghohen Nazis, die in den Wirren der letzten Kriegstage abgetaucht sind. Dies ist nicht im Interesse vieler seiner Amtskollegen, die bereits im Dritten Reich der Justiz angehörten. "Meine eigene Behörde", muss Fritz Bauer im Film feststellen "ist Feindesland". Als er auf die Spur des SS-Obersturmbannführers Adolf Eichmann stößt, übergibt er die Informationen an den israelischen Mossad. Regisseur Lars Kraume zollt in seinem Film einem Mann Respekt, der den Mut hatte, gegen das Vergessen einer Nation anzukämpfen. Zudem thematisiert er dessen Homosexualität. Deshalb zeigt das Atelier den Film in seine Reihe Mongay.

Der Staat gegen Fritz Bauer , Deutschland 2015, Regie: Lars Kraume, Preview in der Reihe "Mongay", Montag, 28. September, 21.15 Uhr, Atelier Kino, Sonnenstraße 12, 59 19 18

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SZ vom 28.09.2015 / hav
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