Süddeutsche Zeitung

Filmtipp des Tages:Arm und reich

Die Kömodie "High Society" von Regisseurin Anika Decker

Alles kommt wieder, im Leben, in der Kunst, im Kino sowieso. Das "Switched at Birth"-Motiv ist seit jeher beliebt, über bei der Geburt vertauschte Babys kann man eben gut Filme machen. Einer der schönsten darüber kommt aus Frankreich und heißt "Das Leben ist ein langer, ruhiger Fluss", ist aber auch schon wieder 30 Jahre alt. Also erzählt die Berliner Filmemacherin Anika Decker die Story vom armen Kind in der reichen Familie und dem reichen Kind in der armen Familie einfach noch mal. Diesmal fällt die Verwechslung nach 25 Jahren auf, trotzdem müssen das Luxus-Gör Anabel von Schlacht (Emilia Schüle) und das Proll-Babe Aura Schlonz (Caro Cult) bei ihren leiblichen Müttern einziehen. Von da an werden so viele Arm- und Reich-Klischees aufgefahren, dass selbst Reality-TV-Darsteller wie die Geissens und Wollnys neidisch werden dürften. Gegensätze ziehen sich eben an, so auch der Untertitel dieser sehr lauten und sehr bunten Komödie. Wer sich darauf einlassen mag, bekommt aber viel geboten, Witze über die Kardashians etwa, strippende Polizisten oder "Fifty Shades Of Grey"-Einlagen. Und für die nötige Stimmung sorgt Iris Berben als Charity-Lady: "Darauf ein Schampönchen!"

High Society , Regie: Anika Decker, läuft in diversen Kinos, siehe Programm

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Quelle:
SZ vom 19.09.2017 / grü
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