Filmtipp des Tages:Altern mit Haltung

Leichtfüßig erzählt Susan Gluth in ihrem Dokumentarfilm "Gestorben wird morgen" von ihren zwischen 65 und 101 Jahre alten Protagonistinnen und Protagonisten und ihrem Leben in Sun City

Sie sind zwischen 65 und 101 Jahre alt (). Sie kommen nach Sun City, diesen besonderen Ort in der Wüste Arizonas, um hier zu leben, oder besser: um hier zu sterben. "Aber wir wollen Spaß dabei haben", sagt Jim, 83, und lacht. Genau das ist denn auch die Hauptbotschaft von Susan Gluths leichtfüßig erzähltem Dokumentarfilm "Gestorben wird Morgen", das Motto nämlich: "Ja zum Alter!" Man sieht die Senioren beim Punk-Konzert in der Garage ("Es kotzt mich an, ich werde alt!", singen sie), beim Baseball, auf der Harley und beim Reden über Sex ("Mein Geliebter kommt in ein paar Tagen und wird die ganze Nacht bleiben"). Selbstverständlich gibt es auch Momente der Stille, der Einsamkeit, der Verzweiflung ("Alter ist Schmerz und du siehst deine Freunde sterben"). Sun City ist ihre Bühne, eine Stadt, geschaffen für die Generation 55 plus. Der Film ist eine Herzensangelegenheit der Hamburger Regisseurin, die bereits 2004 mit dem Projekt begonnen hatte, die Kamera und Produktion ebenso verantwortete wie später den Verleih. Vorrangig geht es ihr um Haltung, sie will das Thema Alter in die Gesellschaft bringen. Die Doku läuft an diesem Montag und am Mittwoch im Monopol-Kino; für den 10. April, 19 Uhr, ist zudem eine Vorführung mit Regie-Gespräch geplant.

Gestorben wird Morgen, D 2018, Regie: Susan Gluth, OmdU, Mo., 1., und Mi., 3. April, jew. 16 Uhr, Monopol, Schleißheimer Str. 127, t 38 88 84 93

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