Filmtipp des Tages:Allein auf der Welt

Drama um einen Jungen aus dem Libanon, der seine Eltern verklagt

"Ich will meine Eltern verklagen", sagt Zain (Zain Al Rafeea), ein Junge, der selber nicht so genau weiß, wie alt er ist. Seine Eltern haben ihn nämlich geboren, ohne sich um ihn kümmern zu können. Nun erzählt er, was passierte, als er von zu Hause wegrannte. In starken Bildern entfaltet sich das tragische Schicksal dieses Jungen, das von der Regisseurin Nadine Labaki mit viel Empathie und Hingabe erzählt wird. So wird man auf eine Reise geschickt und nimmt an den widrigen Lebensumständen teil, denen sich Zain stellen muss. Eine alte Warnung unter Filmemachern lautet: Drehe niemals mit Kindern oder Tieren. Umso erstaunlicher, mit was für einer Brillanz Zain Al Rafeea spielt. Bewegend sind auch die Bilder des Films und seine Schauplätze. Deshalb erhielt "Capernaum" () auch eine Oscarnominierung als bester fremdsprachiger Film, bei den Festspielen in Cannes den Jurypreis sowie den Golden Orange Award für den besten Schauspieler und den Golden Orange Youth Jurys Award. Übrigens: Zain Al Rafeea, der den jungen spielt, ist in Wirklichkeit ein syrischer Flüchtling, der mittlerweile mit seinen Eltern in Norwegen lebt.

Capernaum - Stadt der Hoffnung, Libanon/USA 2018, Regie: Nadine Labaki, läuft in div. Kinos, siehe Programm

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