Filmstarts der Woche:Welche Filme sich lohnen und welche nicht

Die Filmstarts der Woche: "Ich war zuhause, aber" bleibt trotz Regiepreis-Lorbeeren schwer zu greifen. "Once Upon a Time in Hollywood" steckt voller kindlicher Begeisterung für die Filmwelt.

Von den SZ-Kinokritikern

A Toy Story: Alles hört auf kein Kommando

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(Foto: dpa)

Forky ist Trash, und er fühlt sich richtig wohl im Abfalleimer, und die Toys des kleinen Mädchens Bonnie haben erst mal richtig Mühe, ihm klar zu machen, dass er ein toy ist und kein trash, und welche soziale Verantwortung sich damit verbindet. Forky ist anders als die Toys, die wir aus den ersten drei Filmen kennen, er entstammt keiner professionellen Produktion, sondern ist zusammen gebastelt von Bonnie selbst, an ihrem ersten Tag im Kindergarten, und sein wesentlicher Bestandteil ist eine Plastikgabel.. Wenn dann die Eltern mit Bonnie auf große Campingfahrt gehen, kommt auch die Toy-Story-Maschine (Regie hat Josh Cooley, aber alle anderen großen Pixar-Leute sind auch dabei) wieder in Fahrt - und Forky rutscht ein wenig an den Rand des Geschehens.

Holiday - Sonne, Schmerz und Sinnlichkeit

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(Foto: Copyright AlamodeFilm)

Isabella Eklöf lässt in ihrem Regiedebüt "Holiday" die junge Dänin Sascha im türkischen Ferienort Bodrum immer tiefer eintauchen in das vom doppelt so alten Michael geführte Drogennetzwerk. Der lässt sie Geld übergeben, kauft ihr Ohrringe, droht, manipuliert, schlägt und vergewaltigt sie. Der attraktive Holländer Thomas könnte da einen Ausweg darstellen. Teils zeigt Eklöf wenig, nur um an anderer Stelle die sexuelle Gewalt explizit und pornoartig darzustellen. Der physische und psychische Missbrauch ist ekelhaft und doch absolut wirkungsvoll.

Once Upon A Time in Hollywood

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(Foto: dpa)

Natürlich handeln alle Filme, die Quentin Tarantino dreht, eigentlich vom Filmemachen. So explizit wie diesmal aber war das noch nie. Im Jahr 1969 war er sechs Jahre alt, und wenn er nun das Los Angeles von damals wieder aufleben lässt, strahlt und leuchtet alles wie für die Augen eines Sechsjährigen. Es geht um den magischen Beginn von Filmkarrieren (Margot Robbie als Sharon Tate) und um das bittere Ende (Leonardo DiCaprio als abgehalfterter Western- Darsteller). Vor allem aber geht es, verkörpert von Brad Pitt, um die Liebe zum Leben auf den Filmsets. Wer gegen die Kinder dieses Olymps die Hand erhebt (wie die bösen Hippies der Manson Family) muss mit Tarantinos furchtbarem Zorn rechnen.

Axel, der Held

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(Foto: Georges Pauly; Copyright W-film / ostlicht)

Axel traut sich gar nichts. Sein Geld verspielt er, für seine Schulden wird er geknechtet. Hendrik Hölzemann setzt seinen Helden in ein altmodisches Umfeld und gibt ihm flapsige Dialoge, das fördert den Clash zwischen Phantasie und Realität. Aber letztlich geht es darum, dass Axel aufsteht gegen die Repression, was hier durch eine lustige Genreverschmelzung von Actionfilm, Märchen und Comedy gelingt.

Ich war zuhause, aber

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(Foto: Copyright Nachmittagsfilm)

Am Anfang und am Ende gibt es einen Hund und einen Esel, dazwischen eine Mutter (Maren Eggert) mit zwei Kindern in Berlin. Angela Schanelecs Film, für den sie auf der diesjährigen Berlinale den Regiepreis erhielt, schwingt sich ein wie ein Pendel, zwischen einer gelben Jacke, einem Fahrrad, Schultheaterproben und Diskussionen über den Tod. Lose Punkte, scheinbar verbunden, aber (vielleicht auch nicht).

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