Don Bosco geht als letzter, sein Bild wird ganz am Ende abgenommen, als die Apotheke, die seinen Namen trug, geschlossen wird - es gibt einfach keinen Nachschub mehr in Caracas an dringend nachgefragten Medikamenten für Diabetes oder Krebs. Pragmatisch und unpathetisch führt Tuki Jencquel den sozialen, den sozialpolitischen Notstand in Venezuelas Hauptstadt vor, wie er sich 2016 und 2017 entwickelte. Manchmal gibt es den erregten Ausbruch eines jungen Arztes, manchmal schminkt sich die Verzweiflung besonders sorgfältig, manchmal wird Ratlosigkeit in Spielszenen umgeleitet. Viele haben das Land verlassen. In majestätischen Totalen aus der Luft ist die Stadt ganz Stillstand und Erstickung.