Filmstarts der Woche:Welche Kinofilme sich lohnen und welche nicht

Weiblichkeit im Überfluss: Die Kinostarts dieser Woche bieten jede Menge wunderbarer Frauen - ob in Indien ("7 Göttinen"), Süditalien ("Ein neues Leben") oder mitten in München ("Schau micht nicht so an").

Von den SZ-Kinokritikern

1 / 8

7 Göttinnen

Kinostart - '7 Göttinnen'

Quelle: dpa

Ein paar indische junge Frauen werfen hin, entziehen sich von einem auf den anderen Tag der Schikane der Männer, das heißt der Film-, Werbe- oder Unternehmerwelt. Ziehen sich zurück in ein dunkles verwunschenes Haus in Goa, hier herrscht Heiter- und Farbigkeit, eine Hochzeit wird vorbereitet für eine von ihnen, und Regisseur Pan Nalin filmt die quirlig-erregten Jugendträume - zu schön um wahr zu sein in der indischen Macho-Gegenwart.

Hier sehen Sie eine Rezension im Video.

Fritz Göttler

2 / 8

Central Intelligence

Kinostart - 'Central Intelligence'

Quelle: dpa

Ein cineastisches Muskelspiel, wie man es von Dwayne Johnson erwartet: kurzweilig und nicht zu tiefgründig. Wenn sich Johnson als übergewichtiger Teenager dem Gespött seiner Mitschüler ausgesetzt sieht und dann als Agent mit Bodybuilder-Attitüde und Einhorn-Shirt seinen großen Auftritt hat, täuscht Regisseur Rawson Marshall Thurber schon mal über die seichte Weltrettungs-Story hinweg.

Luise Schendel

3 / 8

The Conjuring 2

Kinostart - 'The Conjuring 2'

Quelle: dpa

Vom amerikanischen Amityville-Horror zum Spukhaus in London: Zum zweiten Mal folgt James Wan den Eheleuten Warren zu einem Schauplatz paranormaler Ereignisse. Ihm gelingt eine enorme Aufwertung der klassischen Besessenheitsroutine - dank Schauspielern wie Vera Farmiga und Patrick Wilson, einer liebevollen Ausstattung im Stil der Siebzigerjahre und dem besonderen Schauder einer britischen Sozialbauwohnung.

Anke Sterneborg

4 / 8

Demolition - Lieben und Leben

Kinostart - 'Demolition - Liebe und Leben'

Quelle: dpa

Weil seine Frau stirbt und, noch schlimmer, seine Schokoerdnüsse im Automaten hängen bleiben, dreht Jake Gyllenhaal in der Tragikomödie "Demolition" vollkommen durch. Er legt sich eine eindrucksvolle Sammlung aus Hämmern, Bohrern und Sägen zurecht und zertrümmert alles, was ihm in die Finger kommt. Jean-Marc Vallée inszeniert diese Zerstörungsorgie als veritable Übersprungshandlung - bis die Erinnerung einsetzt.

Lesen Sie die ausführliche Rezension hier.

David Steinitz

5 / 8

In grazia di dio - Ein neues Leben

-

Quelle: Kairos Filmverleih / Cosimo Cortese

Drei Generationen schöner Frauen, ein idyllisch am Meer gelegener Olivenhain und ein altes Steinhaus sind die Hauptdarsteller in dieser Hommage an die Tatkraft in schlechten Zeiten. Das Land und seine Bewohner spielen sich selbst, während Eduardo Winspeare das Ganze mit konspirativer Zärtlichkeit und dokumentarischer Sensibilität aufnimmt. So bereitet es enormes Vergnügen, diesen wunderbaren Frauen dabei zuzuschauen, wie sie sich nach dem Firmenbankrott bei harter bäuerlicher Arbeit und in der Liebe neu erfinden.

Anke Sterneborg

6 / 8

Miss Hokusai

Der Film 'Miss Hokusai' kommt am 16. Juni in die Kinos

Quelle: epd

Vielleicht trägt jeder japanische Zeichentrickfilm von Haus aus ein Quentchen Hokusai in sich - weil seine Bilder aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts diese Ästhetik inspiriert haben. Keiichij Hara erzählt hier die Geschichte von Hokusais Tochter O-Ei, die mit ihm arbeitete und so Anteil hat an seiner Kunst - wenn auch nicht an seinem Ruhm. Der Film ist ein analoges Kunststück an sich, denn die filigranen Bilder sind in fahlen Farben von Hand gemalt.

Von Susan Vahabzadeh

7 / 8

Schau mich nicht so an

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Quelle: Zorro Filmverleih

Der faszinierendste Debütfilm seit langem. Wahr und mutig wie ein intimes Tagebuch, raffiniert wie ein erotischer Rachethriller. Zwei schöne Frauen, die sich in München kennen und lieben lernen (Catrina Stemmer und Uisenma Borchu, die auch Regie führt). Ein kleines Mädchen, das in die Monglolei entführt wird. Josef Bierbichler rezitiert Brecht und HFF-Absolventin Borchu zeigt Sex/Verführung als elementare Mächte jenseits des üblichen Beziehungstheaters.

Rainer Gansera

8 / 8

Das Talent des Genesis Potini

Der Film 'Das Talent des Genesis Potini' kommt am 16. Juni in die Kinos

Quelle: epd

Statt sich martialisch auf den Straßen zu prügeln, sollen die Maori-Kids ihre Kämpfe lieber strategisch auf dem Schachbrett austragen. Dieses ungewöhnliche Resozialisierungsprojekt ist auch Hilfe zur Selbsthilfe für ihren Coach Genesis, der gerade aus der Psychiatrie entlassen wurde. Basierend auf einer wahren Geschichte erzählt James Napier Robertson ganz unsentimental wahrhaftig, voller Humor und Wärme vom explosiven Alltag in neuseeländischen Problembezirken. Cliff Curtis als der sperrige Schachlehrer zeigt unwiderstehliches Charisma.

Anke Sternborg

© SZ.de/pak
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