Filmstarts der Woche:Welche Filme sich lohnen - und welche nicht

Den Action-Trash "Renegades" kann auch der tolle J. K. Simmons nicht retten. "Global Family" positioniert sich dagegen wie im Vorbeigehen zum Thema Immigration.

Das Böse II

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(Foto: Droits réservés/Angus Scrimm)

Nach Don Coscarellis Horror-Klassiker "Das Böse" (1979) kommt nun auch seine Fortsetzung von 1988 neu ins Kino. Mike (James LeGros) muss weiter gegen den "Tall Man" kämpfen, der Tote ausgräbt, reanimiert, mit gelber Sauce vollpumpt und als Zwerge zur Zwangsarbeit auf einen fremden Planeten schickt. Gilt zu unrecht als weniger gelungen als das Original - das Finale ist grandios, grotesk, voller gelber Sauce.

Dirty Dancing

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(Foto: ABC)

"Dirty Dancing", die Tanzromanze von Emile Ardolino aus dem Jahr 1987 kommt wieder ins Kino, und die eigentliche Frage lautet natürlich: Warum eine Wiederaufführung? Ganz einfach: Weil es Dinge gibt, die der Welt aus unerfindlichen Gründen für immer auf die Eier gehen müssen. Schienenersatzverkehr, die "Rocky Horror Picture Show", Helmut Schmidt, Druckersoftware-Updates, und, genau, die Tanzromanze "Dirty Dancing"! Aber wer's mag.

Elias - das kleine Rettungsboot

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(Foto: Polyband)

Verschwundene Polarlichter, eine schaurige Höhle und rappende Boote: Die Regisseure William Ashurst und Simen Alsvik verhelfen einem mutigen Rettungsbötchen, das in Norwegen als Star einer Fernsehserie bekannt geworden ist, in Deutschland zum Kinoauftritt. Der mutige Elias zeigt, dass man nicht groß sein muss, um ein Held zu sein, wenn man nur gute Freunde hat. Die Botschaft ist für das sehr junge Publikum, das der Film anspricht, nicht verkehrt. Charaktere und Handlung bleiben aber wie die Animation der sprechenden Boote eher flach.

Global Family

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(Foto: imFilm)

Was ist Heimat? Wie versteht man sich als Familie, wenn die Mitglieder über die Welt hinweg verteilt sind? Wo warten Zufriedenheit und eine Zukunft? Die Regisseure Melanie Andernach und Andreas Köhler finden für diese globalen Fragen zumindest für eine Familie Antworten. Deren Teile sind über Äthiopien, Deutschland und Italien verstreut. Die Herausforderung, wo die Großmutter den Rest ihres Lebens verbringen soll, betrifft sie jedoch alle. Und damit schafft es der Film, wie im Vorbeigehen und mit viel Wärme, sich zu Immigration und Familiennachzug zu positionieren.

Love, Simon

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(Foto: Ben Rothstein; Twentieth Century Fox France)

Simon (Nick Robinson) ist ein ganz normaler Teenager, er hat ein Auto, in dem er seine drei besten Freunde herumkutschiert, er scherzt mit seinem Schuldirektor, seine Eltern sind cool - nur eine Freundin hat er nicht. Bis hierhin eine klassische High-School-Komödie. Nur will Simon, was niemand weiß, statt einer Freundin lieber einen Freund, und das war dem Genre, man glaubt es kaum, bislang ziemlich fremd. Simon vertraut sich einem Blogger an und fliegt auf. Greg Berlanti erzählt das in perfekter, glatter Mainstream-Manier, aber auch sehr warmherzig.

Meine teuflisch gute Freundin

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(Foto: Wild Bunch Germany 2018)

Der Teufel liegt bekanntlich im Detail, manchmal aber auch im Clinch mit seiner Tochter: Weil es Lilith (Emma Bading) in der Hölle (die hier wie ein Bürohochhaus aussieht) zu langweilig ist, schickt sie ihr Vater (Samuel Finzi) aufs Land. Dort soll sie ein braves Schulmädchen zum Bösen verführen. Richtig böse ist in Marco Petrys Jugendbuchverfilmung aber natürlich niemand, sehr viel mehr als ein paar Pauker-Gags und Juckpulver-Streiche haben besorgte Erziehungsberechtigte nicht zu befürchten. Und die Hölle? Sind höchstens die Topflappenkleider, die das Teufelskind fortan tragen muss.

Renegades - Mission of Honor

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(Foto: Universum Film)

Amerikanische Kampftaucher suchen im Jahr 1995 mit der Hilfe einer schönen Frau in einem versunkenen Dorf in Sarajevo nach Nazigold. Der Actionfilm von Steven Quale ist genauso trashig, wie diese Prämisse vermuten lässt. Das Drehbuch stammt zwar von Erfolgsfilmemacher Luc Besson (und seinem Co-Autor Richard Wenk). Aber weil Sätze drinstehen wie: "Nach allem, was man so hört, sind euch serbische Kopfgeldjäger auf den Fersen, die euch hirntechnische Totalausfälle enteiern wollen", kann selbst ein toller Schauspieler wie J.K. Simmons diesen Film nicht retten.

Die Wunderübung

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(Foto: Allegro Film / Wolfgang Thale)

Paartherapie als Boulevardkomödie. Er (Devid Striesow) will vor allem seine Ruhe, sie (Aglaia Szyszkowitz) will ihm viel Frust und Verwundungen heimzahlen. Nach seiner Bühneninszenierung bringt Michael Kreihsl nun Daniel Glattauers Erfolgsstück auf die Leinwand. Ein Kammerspiel. Bei der Probestunde gehen Mann und Frau wie Duellanten verbal aufeinander los. Mit sanfter Empathie versucht Erwin Steinhauer als Therapeut die beiden zueinander zu führen - ein ermüdendes Unterfangen. Und trotz hervorragender Darsteller ist auch das verbale Dauerfeuer des Paares nicht wirklich witzig, sondern vor allem ermüdend.

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