Wer beim aktuellen Theatertreffen die alte, vor zwei Jahren rüde abgewickelte Castorf-Volksbühne schmerzlich vermisst, kann sich mit Andreas Wilckes neuem Dokumentarfilm trösten. Er dürfte alten Verehrern des Theaters das Herz wärmen. Der Filmemacher hat die Volksbühne in ihrem letzten Castorf-Jahr, dem 25. seiner in vieler Hinsicht maßlosen Intendanz, auf Gastspielen in Athen und Paris, bei Proben und der Arbeit in den Werkstätten begleitet. "Ich bedanke mich bei meinen Feinden, weil sie mir klargemacht haben, dass Kunst zu polarisieren hat", bringt Castorf im Film sein ästhetisch-politisches Programm auf den Punkt.