Filmindustrie:Million Dollar Town

New York will eine Gebühr für Drehgenehmigungen verlangen. Ist die Filmstadt in Gefahr? Es wäre schade um die schönen New-York-Filme. Die Bilder.

Nikta Vahid

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New York, eine der größten Filmmetropolen der Welt, zieht mit Städten wie Los Angeles gleich und will eine Gebühr für Drehgenehmigungen verlangen. Um der schlechten Haushaltslage entgegenzuwirken sollen jetzt 300 Dollar (rund 225 Euro) an die Behörden der Stadt gezahlt werden. Früher war New York als Filmkulisse noch kostenlos zu haben. Doch bevor die neue Gebührenordnung in Kraft tritt, muss erst noch eine 30-tägige Einspruchs- und Beratungsfrist ablaufen. Hoffentlich lässt sich in Zukunft kein Regisseur von einem Dreh in New York abhalten - um viele Filme wäre es dann doch schade gewesen. Die Bilder.Ein New York-Film aus dem Jahre 1961: Die Geschichte um das bezaubernde Partygirl Holly Golightly, das -komme was wolle - reich heiraten möchte, und nach durchfeierten Nächten vor dem Schaufenster des Juweliers Tiffany frühstückt.Texte: Nikta Vahid/sueddeutsche.de/AFP/kar/ Foto: Verleih, Audrey Hepburn in Frühstück bei Tiffany

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Wenn es dunkel wird, taucht das Gesindel auf: Huren, Betrüger, Amateurnutten, Sodomiten, Trinen, Schwuchteln, Drogensüchtiger, Fixer, kaputte Syphkranke. Ich hoffe, eines Tages wird ein großer Regen diesen ganzen Abschaum von der Straße spülen.Taxi Driver und Vietnamveteran Travis Bickle (Robert De Niro, auf der Rückbank sitzt Regisseur Martin Scorsese) ist angewidert von New York, vom Dreck, der Gewalt. Also räumt er auf, mit Pistole und Irokesenschnitt.Foto: Taxi Driver, 1976/ Verleih

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Nach Paris, je t'aime wurden nun auch der US-Metropole elf Kurzfilme gewidmet. Regisseure wie Mira Nair, Fatih Akin, Yvan Attal, Allen Hughes und Shekhar Kapur haben in je einer Episode ihre Liebe zu New York verkündet. Keiner der berühmten Schauplätze der Stadt wurde ausgelassen: der Central Park, die Upper East & West Side, Greenwich Village und natürlich Soho und Chinatown, jeder dieser Orte ist Schauplatz einer Geschichte. Da bleibt nur die Frage, weshalb Altmeister ...Foto: Verleih, New York, I love you

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... und New York-Experte Woody Allen, dessen Filme beinahe alle in der Metropole spielen, nicht mit von der Partie war. In seinem aktuellen Film Whatever works verbringt der geschiedene Boris Yelnikoff (Larry David) seine Tage in New York damit, Kinder zu ärgern, denen er eigentlich das Schachspielen lehren soll. Bis die junge, naive Südstaatlerin Melodie (Evan Rachel Wood) hungrig vor seiner Tür steht: Zwischen den beiden entwickelt sich bald eine Beziehung der besonderen Art, bis sie schließlich heiraten.Foto: Verleih, Woody Allens Komödie Whatever works

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Und wo wir schon mal bei Woody Allen sind: Der Stadtneurotiker (1977), ein Film, der die Eigenheit der New Yorker Mittelklasse widerspiegelt, verschaffte ihm den endgültigen Durchbruch und wurde mit vier Oscars ausgezeichnet. Der Komiker Alvy Singer (gespielt von Woody Allen selbst) ist ein intellektueller Neurotiker: Bereits mit neun Jahren sah er das Ende auf sich zukommen, in seiner Jungend macht ihm die U-Bahn zu schaffen, die seine Wohnung und ihn selbst bei jedem Vorbeifahren erbeben lässt. Dazu kommt: Er hat kein Glück mit den Frauen. Bis er die ebenso neurotische Annie Hall (Diane Keaton) trifft und sich in sie verliebt. Die Beziehung besteht aus Höhen und Tiefen, bis er Annie schließlich verliert und bis ins ferne Kalifornien reist, um sie zurückzugewinnen.Foto: Verleih

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Wir bleiben bei hoher Filmkunst, kommen aber vom Neurotiker zum Monster: besser gesagt zum "Ur-Monster" schlechthin. King Kong aus dem Jahr 1933 war der erste wirkliche Blockbuster. Regisseur Denham (Robert Armstrong) reist mit seiner Filmcrew zur Insel Skull Island. Die blonde Hauptdarstellerin Ann Darrow wird kurz nach der Ankunft vom Riesengorilla Kong entführt, der sich in sie verliebt. Ann wird gerettet und Denham gelingt es, Kong zu betäuben und nach New York zu verfrachten, wo er ihn in einem Broadway-Theater präsentieren möchte. King Kong kann aber fliehen, und macht sich in New York auf die Suche nach seiner großen Liebe Ann.Foto: Verleih, King Kong und die weiße Frau

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Ohne New York wären Serie und Film um diese vier stylischen Damen wohl nicht das geworden, was sie sind. Charlotte (Kirstin Davis), Carrie (Sarah Jessica Parker), Miranda (Cynthia Nixon) und Samantha (Kim Cattrall, v. l. n. r.) verkörpern in Sex and the City die Manhattan-Business-Frau schlechthin. In wenigen Wochen kommt der zweite Teil des Films in die Kinos.Foto: Verleih, Sex and the City

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Nach einer Geistererscheinung - natürlich in New York - gründen die Parapsychologie-Professoren Peter Venkman (Bill Murray), Ray Stantz (Dan Aykroyd) und Egon Spengler (Harold Ramis, v. l. n. r.) eine Geisterjäger-Agentur. Da die paranormalen Aktivitäten mehr und mehr zunehmen, sind die drei Agenten schwer im Geschäft und schrecken vor keiner Aufgabe zurück.Foto: Verleih, Ghostbusters 2 (1984)

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Zuerst haben ihn seine Eltern zu Hause vergessen, dann steigt Kevin (Macaulay Culkin) 1992 mit Papas Kreditkarte in den falschen Flieger und landet in New York. Dort nistet er sich ganz nobel im Hotel "The Plaza" ein, betreibt Sightseeing und trifft, wer hätte es gedacht, auf zwei altbekannte Gesichter: Harry Lime (Joe Pesci) und Marv Merchants (Daniel Stern), die ihm schon in Kevin allein zu Haus einen Besuch abgestattet haben. Sie wollen in eines der größten New Yorker Spielwarengeschäfte einbrechen, doch Kevin funkt ihnen dazwischen und lockt sie in eine Falle.Foto: Twentieth Century Fox Home Entert., Kevin allein in New York

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Die junge Dame rechts im Bild ist ein Beispiel für einen Kinderstar, aus dem doch etwas geworden ist: In Luc Bessons Léon - der Profi (1994) spielt Natalie Portman an der Seite des französischen Superstars Jean Reno, der als Auftragskiller Léon Montana in New York lebt. Eines Tages steht die zwölfjährige Mathilda vor seiner Tür, nachdem ihre Eltern von korrupten Polizisten ermordet wurden. Der harte Killer, der sich sonst vorgenommen hatte, weder Frau noch Kinder in sein Leben zu lassen, freundet sich mit dem Mädchen an.Foto: Verleih, Léon der Profi

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Die New Yorker Joe Fox (Tom Hanks) und Kathleen Kelly (Meg Ryan) arbeiten in der selben Branche, nur in einer völlig anderen Größenklasse: Kathleen gehört eine kleine Buchhandlung namens "The Shop Around The Corner", Joe führt die Buchhandlungskette "Fox Books" - und ist Kathleens größter Konkurrent. Doch dem Internet sei Dank: Die beiden verlieben sich in ihre anonymen Chatpartner ("Shopgirl" und "NY152"), verlassen die bisherigen Lebensgefährten und verweilen - im schönen New York natürlich - glücklich bis an ihr Lebensende.Foto: Verleih, E-Mail für dich (1998)

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Und der dritte Woody Allen-Film, der nicht fehlen darf, wenn es um New York geht: Manhattan (1979). Der neurotisch (was sonst) veranlagte New Yorker Schriftsteller und Fernseh-Autor Isaac Davis (Woody Allen) hat es nicht leicht: Seine lesbische Ex-Frau Jill (Meryl Streep) will ein Enthüllungsbuch über die Beziehung der beiden schreiben, die Beziehung zur 17-jährigen Tracy scheitert auch. Völlig frustriert kündigt er seinen Job, zieht um und beginnt eine Affäre mit der Journalistin Mary (Diane Keaton), der Freundin seines besten Freundes.Foto: Verleih

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Der Tanzfilm aus dem Jahr 1961 basiert auf dem gleichnamigen Musical West Side Story und bringt Romeo und Julia nach New York. Zwei Teenie-Straßenbanden (Die "Jets" und "Sharks") führen einen erbitterten Straßenkampf gegeneinander. Wie es das Schicksal will verlieben sich Tony und Maria ineinander - doch ihre Liebe darf nicht sein.Foto: Verleih

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Nachdem sich New York bisher fast ausschließlich von seiner schönen Seite zeigen durfte, gibt's zum Schluss noch ein bisschen Weltuntergangsstimmung mit Roland Emmerichs 2012. Der Wissenschaftler Dr. Adrian Helmsley (Chiwetel Ejiofor) hat entdeckt, dass die Welt aufgrund unglaublicher Sonneneruptionen innerhalb weniger Jahre untergehen wird, doch er hat einen Plan: Er will das Leben der Elite retten und bereitet den Yellowstone Nationalpark auf den Weltuntergang vor.Und gerade angesichts der Kostendimensionen eines solchen Großprojekts besteht in Sachen Filmstadt New York sicher kein Grund zur Sorge: Lächerliche 300 Dollar werden Roland Emmerich, Woody Allen & Co. kaum davon abhalten, weitere Filme in New York zu drehen.Foto: Verleih, Szene aus dem Film 2012.

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