Filmfestspiele Venedig:Elefanten, schwerelos

Lazslo Nemes

Eine junge Frau, halb Somnambule, halb Detektivin, driftet durchs untergehende Budapest des Jahres 1913 – Juli Jakab in „Napszállta“

(Foto: Festival Venedig)

Alexander Kluge feiert in Venedig sein Löwen-Jubliäum und bringt Neues mit, Ingo Schulze und Andreas Goldstein halten die Zeit an, und László Nemes verliert sich im Spiegelkabinett.

Von Thomas Steinfeld

Am Dienstagmorgen steht Alexander Kluge in einem kleinen, mit Velours ausgeschlagenen Kinosaal in der Ca' Corner della Regina, dem von der Firma Prada restaurierten und als Kunstmuseum genutzten Barockpalast am Canal Grande. Er zeigt einem kleinen Publikum noch einmal seinen Film "Die Artisten in der Zirkuskuppel: ratlos". In Venedig hält er sich aus vielen Gründen auf: weil er im Autorenprogramm der Filmfestspiele ein neues Werk mit dem Titel "Happy Lamento" zeigt; weil er ein Buch namens "The Snows of Venice" vorstellt - und weil, unvorstellbar heute für ein Werk von solchem Avantgardismus, ebenjener "Artisten" vor fünfzig Jahren den Goldenen Löwen, die höchste Auszeichnung der Filmfestspiele, gewann.

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