Filmfestspiele in Cannes:Goldene Palme für südkoreanische Gesellschaftskritik "Parasite"

Closing Ceremony - The 72nd Annual Cannes Film Festival

Der Regisseur Bong Joon-Ho erhält von Catherine Deneuve die Goldene Palme.

(Foto: Getty Images)

Der wichtigste Preis des Filmfestivals in Cannes geht an den Regisseur Bong Joon-ho. Es ist die erste Goldene Palme für Südkorea. Den Großen Preis der Jury erhält die Französin Mati Diop für "Atlantics". 

Die Goldene Palme des Filmfestivals Cannes geht an den gesellschaftskritischen Thriller "Parasite" des Südkoreaners Bong Joon-ho. Das gab die Jury am Samstagabend bekannt. Es ist die erste Goldene Palme für Südkorea. Bong Joon-ho setzte sich gegen Regisseure wie Quentin Tarantino oder Pedro Almodovár durch.

Der 49-Jährige erzählt in dem Werk von einer Familie, die in prekären Verhältnissen lebt. Die Eltern sind arbeitslos. Dann aber bekommt der erwachsene Sohn die Chance, bei einer wohlhabenden Familie zu arbeiten. Gemeinsam mit seinen Eltern und der Schwester räumt er nach und nach die anderen Hausangestellten aus dem Weg.

Die Goldene Palme ist die begehrteste Auszeichnung der Festspiele - sie wird für den besten Film vergeben, in diesem Jahr zum 72. Mal.

Der Große Preis der Jury, die zweitwichtigste Auszeichnung des Festivals, geht in diesem Jahr an die Regisseurin Mati Diop für "Atlantics". In dem märchenhaften Drama erzählt die Französin eine tragische Liebesgeschichte in Senegal.

Als bester Schauspieler wurde Antonio Banderas geehrt. Der 58-jährige Spanier spielt in Almodovárs "Dolor Y Gloria" den Regisseur Salvador Mallo. Beste Schauspielerin wurde die Britin Emily Beecham. Die 35-Jährige verkörpert in "Little Joe" der Österreicherin Jessica Hausner eine Wissenschaftlerin, die eine genmanipulierte Pflanze entwickelt. "Little Joe" ist eine deutsche Koproduktion.

Der Preis der Jury wurde zwei Mal vergeben: Er ging zu gleichen Teilen an das Sozialdrama "Les Misérables" des jungen Franzosen Ladj Ly sowie an die Gesellschaftssatire "Bacurau" der Brasilianer Kleber Mendonça Filho und Juliano Dornelles. Für die beste Regie wurden die belgischen Brüder Jean-Pierre und Luc Dardenne für ihr Drama "Le jeune Ahmed" ausgezeichnet. Die Ehrung für das beste Drehbuch ging an die Französin Céline Sciamma für das lesbische Liebesdrama "Portrait of a lady on fire". Eine lobende Erwähnung der Jury gab es für die deutsche Koproduktion "It must be heaven" des Palästinensers Elia Suleiman.

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