Filmfestspiele 2016:Die spannendsten Filme von Cannes

Woody Allen träumt wieder von jungen Frauen und George Clooney spielt eine viel zu reiche Showgröße. Wenigstens sind diesmal ein paar Filmemacherinnen dabei.

Von Carolin Gasteiger

Café Society

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(Foto: Sabrina Lantos, Gravier Productions, Inc.)

Cannes beginnt, mal wieder mit Woody Allen. Zum dritten Mal eröffnet er das Festival mit einem seiner Filme. Auf "Hollywood Ending" (2002) und "Midnight in Paris" (2011) folgt nun eine Hommage an das Hollywood der 30er Jahre. In "Café Society" verirrt sich Jesse Eisenberg in typisch träumerischen Bildern in den elitären Kreis eingeschworener Cineasten. Er lässt sich von Steve Carrel als überdrehten Studioboss einwickeln, aber dann kommt Kirsten Stewart ...

Toni Erdmann

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(Foto: Komplizen Film)

Mit "Toni Erdmann" ist zum ersten Mal seit acht Jahren wieder ein deutschsprachiger Beitrag in Cannes vertreten - und dann auch noch von einer Regisseurin. In Maren Ades Drama besucht Burgschauspieler Peter Simonischek seine Tochter (Sandra Hüller, zuletzt brillant in diesem Polizeiruf) und merkt bald, dass sie ihren Job über alles stellt. Als sein Alter Ego Toni Erdmann, mit wunderbar schiefen Zähnen, versucht er, sie wachzurütteln. Lesen Sie hier die Rezension zum Film.

American Honey

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(Foto: Parts & Labor LLCPulse Films LimitedThe British Film InstituteChannel Four Te)

Außer Maren Ade zählen Nicole Garcia aus Frankreich ("Mal de pierres") und die Britin Andrea Arnold zu den Regisseurinnen im Wettbewerb. Letztere begleitete für "American Honey" Teenager durch die USA. Auf ihrem Trip durch Amerika habe sie vor allem die Armut schockiert, erzählt die Regisseurin. Mit dabei sind Newcomerin Sasha Lane (im Bild) und Shia LaBeouf.

Elle

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(Foto: 2015 Guy Ferrandis / SBS Productions)

Hoch gehandelt wird an der Croisette auch Paul Verhoevens Thriller "Elle", in dem sich Isabelle Huppert auf einen spannenden Rachefeldzug begibt. Der bald 80-jährige Regisseur drehte zum ersten Mal auf Französisch. Huppert spielt Michèle, Chefin einer Videospielfirma. Sie wird zu Hause von einem Fremden vergewaltigt. Danach lässt sie nichts unversucht, um den Täter auf eigene Faust zu finden.

Julieta

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(Foto: Manolo Pavón, El Deseo)

Mit seiner typischen Handschrift kehrt Pedro Almodóvar nach Cannes zurück. "Julieta" ist ein mit hochkarätigen Frauen besetztes Mutter-Tochter-Drama und basiert auf mehreren Kurzgeschichten von Alice Munro. Mehr Frauen geht kaum, mehr Almodóvar auch nicht.

The Neon Demon

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(Foto: Gunther Campine)

Auch Nicolas Winding Refn gehört zum festen Stamm in Cannes. Nach "Drive" und "Only God Forgives" präsentiert er nun "The Neon Demon" über kannibalistische Models im Neonlicht. Könnte entweder ein furioses Comback oder ein Fiasko werden, schreibt der britische Telegraph.

La fille inconnue

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(Foto: Christine Plenus)

Cannes wäre nicht Cannes ohne die Brüder Dardennes. Das Regie-Duo aus Belgien widmet sich in "La fille inconnue" Überleben, Verlust und Bedauern. Ein Arzt versucht, die Identität eines jungen verstorbenen Mädchens herauszufinden. Adele Haenel, in Frankreich bereits gefeiert, ist eine vielversprechende Besetzung. Und die Dardennes haben immerhin schon zwei Mal die Goldene Palme gewonnen.

It's only the end of the world

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(Foto: Cannes Festival)

Allein die Besetzung von Xavier Dolans Cannes-Beitrag klingt vielversprechend: Léa Seydoux, Marion Cotillard und Vincent Cassel. Dann das Thema: Ein Schriftsteller kehrt nach 12 Jahren in seine Heimatstadt zurück und erkennt sie und seine Familie kaum wieder. Berücksichtigt man noch, dass der erst 27-jährige Dolan ("Mommy") ebenso exzentrisch wie überraschend ist, hat "It's only the end of the world" gute Chancen in Cannes.

Bacalaureat

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(Foto: Mobra Films / Why Not Productions / les Films du Fleuve)

Mit Christi Puiu und Christian Mungiu ist Rumänien an der Croisette prominent vertreten. In "Bacalaureat" geht es um eine Familie in einer rumänischen Kleinstadt. Nach "4 Monate, 3 Wochen, 2 Tage" und "Jenseits der Hügel" könnte Mungiu mit diesem Drama einen weiteren Erfolg in Cannes feiern.

Paterson

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(Foto: Mary Cybulski)

Auch Jim Jarmusch kommt nach Cannes - gleich doppelt. Zum einen mit "Paterson". Darin spielt Adam Driver (zuletzt als Kylo Ren in "Star Wars" zu sehen) einen Busfahrer, der Gedichte schreibt und dessen Frau, gespielt von der iranischen Schauspielerin Golshifteh Farahani, in ihrer eigenen Welt lebt. Zum anderen präsentiert Jarmusch "Gimme Danger", eine Dokumentation über Iggy Pop, die viel erwarten lässt.

I, Daniel Blake

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(Foto: Joss Barratt)

Und noch ein altbekannter Cannes-Regisseur: Anders als angenommen, hat sich Ken Loach doch nicht aus dem Filmgeschäft zurückgezogen. Mit "I, Daniel Blake" liefert der Brite ein Sozialdrama, in dem eine alleinerziehende Mutter und ein 59-jähriger Zimmermann verzweifelt Hilfe vom Staat erbitten. Das könnte Zündstoff enthalten. "I, Daniel Blake" hat schließlich die Goldene Palme gewonnen.

Loving

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(Foto: Ben Rothstein, Big Beach, LLC)

Jeff Nichols' Liebesdrama basiert auf einer wahren Begebenheit. Im Virginia der 50er Jahre müssen der weiße Richard und die afroamerikanische Mildred für ihre Liebe ins Gefängnis. Als die beiden entgegen aller gesellschaftlichen Normen heiraten, wird ihnen der Prozess gemacht.

The Last Face

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(Foto: Kelly Walsh)

Sean Penn wird als Regisseur oft unterschätzt, vielleicht auch in diesem Fall: In "The Last Face" geht es um die Liebe zweier Entwicklungshelfer im kriegsgeplagten Libera - bestens besetzt mit Penns Exfreundin Charlize Theron sowie Javier Bardem.

Risk

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(Foto: Kirsty Wigglesworth/AP)

Auch diese Dokumentation klingt vielversprechend: US-Filmemacherin und Snowden-Vertraute Laura Poitras ("Citizenfour") beleuchtet in "Risk" Wikileaks-Gründer Julian Assange. Und zwar bevor dieser in der ecuardorianischen Botschaft unter Hausarrest gestellt wurde. Poitras Beitrag läuft in einer Nebenreihe des Festivals - sonst wären immerhin vier Regisseurinnen im Cannes-Programm vertreten gewesen.

The BFG

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(Foto: Storyteller Distribution Co., LLC.)

Steven Spielberg hat Roald Dahls "Sophiechen und der Riese" märchenhaft adaptiert - und Oscar-Preisträger Mark Rylance ("Bridge of Spies") dank Computertechnik in einen liebenswerten Riesen mit riesigen Ohren verwandelt. Kann funktionieren, muss aber nicht - und läuft eh nicht im Wettbewerb.

The nice guys

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(Foto: Daniel McFadden)

Nach elf Jahren kommt Shane Blacke ("Kiss Kiss Bang Bang") zurück nach Cannes. Seine Actionkomödie läuft zwar außer Konkurrenz, ist aber trotzdem ein Hingucker. Ryan Gosling als Privatdetektiv und Russell Crowe als Kopfgeldjäger suchen im Los Angeles der Siebziger nach einem verschwundenen Mädchen. Und müssen dabei auf Kim Basinger als Oberste Richterin hören.

Money Monster

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(Foto: 2016 CTMG, Inc.)

Jodie Fosters "Money Monster" kann man als Anti-Kapitalismus-und-Globalisierungs-Statement verstehen. George Clooney spielt einen exzentrischen und viel zu reichen TV-Moderator mit Börsenerfahrung, Julia Roberts dessen Produzentin. Aber nach einer Geiselnahme liegt das Schicksal und Leben des Moderators in den Händen der Zuschauer.

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