Film über Natascha Kampusch:Behutsamer Knüller

Ein Stoff nach seinem Geschmack: Starproduzent Bernd Eichinger verfilmt die Leidensgeschichte des Entführungsopfers Natascha Kampusch.

Es ist ein Stoff, an dem einer wie Bernd Eichinger wohl einfach nicht vorbeikonnte. Der Produzent der RAF-Geschichte Der Baader Meinhof Komplex und der Romane Der Name der Rose und Das Parfum bringt die Lebensgeschichte von Natascha Kampusch ins Kino. Der Film soll die Entführung und rund achtjährige Gefangenschaft der jungen Frau zum Thema haben.

Eichinger verfilmt Fall Kampusch

Behutsam will er sich der Sache annehmen: Bernd Eichinger verfilmt die Lebensgeschichte des Entführungsopfers Natascha Kampusch.

(Foto: dpa)

Das einstige Entführungsopfer habe der "behutsamen" Umsetzung zugestimmt, teilte die Constantin Film am Donnerstag in München mit. "Viele einfühlsame Zusendungen der letzten Jahre haben mich dazu bewegt, mein Schicksal verfilmen zu lassen", sagte die Österreicherin den Angaben zufolge. Der Journalist und Dokumentarfilmemacher Peter Reichard, der Kampusch für die ARD-Reportage Natascha Kampusch - 3096 Tage Gefangenschaft über mehrere Monate hinweg interviewt hatte, wird das Drehbuch mitentwickeln. Die Dreharbeiten sollen 2011 beginnen, 2012 der Film in die Kinos kommen.

"Ich weiß es sehr zu schätzen, dass Natascha Kampusch uns das Vertrauen entgegenbringt, ihre Geschichte zu verfilmen", sagte Eichinger. "Peter Reichard und mir geht es darum, dass nach all den Medienspekulationen und Politskandalen, die der Entführungsfall Natascha Kampusch ausgelöst hat, erzählt wird, was wirklich geschehen ist."

Natascha Kampusch war als Zehnjährige im März 1998 nahe Wien entführt und von ihrem Peiniger in einem Keller gefangen gehalten worden. Im August 2006 gelang ihr die Flucht. Ihr Entführer nahm sich das Leben. Das Schicksal der jungen Frau hatte deutschen und österreichischen Medien über Wochen hinweg als Stoff für Schlagzeilen gedient.

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