Film - Schwerin:Millionen für Filmförderung im Nordosten

Deutschland
Euro-Geldscheine. Foto: Daniel Karmann/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Schwerin (dpa/mv) - Mit einer landeseigenen Fördergesellschaft soll die Filmszene in Mecklenburg-Vorpommern stärker unterstützt werden. Laut einem Beschluss der Landesregierung soll die Gesellschaft ihre Arbeit in der ersten Jahreshälfte aufnehmen, sagte Staatskanzleichef Heiko Geue am Dienstag in Schwerin. Für dieses Jahr seien drei Millionen Euro im Haushalt vorgesehen, 2021 seien es vier Millionen Euro. Die gemeinnützige Fördergesellschaft soll zentraler Ansprechpartner für Filmemacher sein.

Damit bekommt Mecklenburg-Vorpommern eine Film- und Medienförderung, die auch kommerzielle Produktionen unterstützten kann. Bislang werden nur Filmprojekte mit einem betont kulturellen Anspruch mit rund 215 000 Euro jährlich vom Land gefördert. In der neuen Gesellschaft sollen die Filmproduktions-, Festival- und Kinoförderung sowie die Tätigkeit der Film Commission MV gebündelt werden. Letztere unterstützt Produktionen etwa bei der Suche nach Drehorten.

"Es ist höchste Zeit, dem Film als wirtschafts- und kulturpolitischen Faktor eine größere Rolle zu geben als in der Vergangenheit", sagte die kulturpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Eva-Maria Kröger.

Mit Blick auf junge Filmemacher begrüßte die Filmproduzentin Wiebke Possehl die Entscheidung der Landesregierung. "Es wurde versäumt, sich um den Nachwuchs zu kümmern." Wie viele Filme mit der Millionensumme genau umgesetzt werden können, ist schwer zu beziffern, da Filmemacher auch weitere Fördermittel, etwa des Bundes bekommen können. "Damit lässt sich eine Menge anfangen", resümierte Filmemacher Dieter Schumann zufrieden.

Vor etlichen Jahren gab es bereits für kurze Zeit eine wirtschaftliche Filmförderung. Damals gelang es, den Dreh einiger Szenen des Hollywood-Streifens "Der Ghostwriter" von Regisseur Roman Polanski nach Usedom zu holen.

Wie genau die gemeinnützige Fördergesellschaft aufgestellt sein soll, ist noch nicht ganz klar. Die Stelle des Geschäftsführers soll laut Geue zu Beginn besetzt sein. Eine etwa fünfköpfige Jury soll dann über die genaue Verteilung der Fördergelder entscheiden.

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