Neu in Kino & Streaming:Welche Filme sich lohnen – und welche nicht

Lesezeit: 3 Min.

"Following" umkreist Themen, die sich durch Nolans gesamte Filmografie ziehen. (Foto: Drop-Out Cinema)

Die „Bad Boys“ kabbeln sich mal wieder, und Christopher Nolans Spielfilmdebüt „Following“ kommt zurück ins Kino – die Starts der Woche in Kürze.

Von Anke Sterneborg, Philipp Bovermann, Annett Scheffel, Fritz Göttler, Kathleen Hildebrand, Doris Kuhn, Florian Kaindl, Philipp Stadelmaier, Sofia Glasl

Bad Boys: Ride or Die

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Anke Sterneborg: Hip und cool wollen sie sein, die in die Jahre gekommenen „Bad Boy“-Cops aus Miami, bald dreißig Jahre nach ihrem Debüt. Nachdem die beiden jungen belgischen Wilden Adil El Arbi und Bilall Fallah das Franchise vor vier Jahren aus dem Dornröschenschlaf geweckt haben, machen sie mit ihrem Gangsta-Rap-Vibe auch im Folgefilm ordentlich Tempo. Die Story um den von Drogenkartellen fingierten Korruptionsverdacht gegen ihren erschossenen Captain bildet hier den Vorwand für rasante Action und die bewährt komischen Kabbeleien zwischen Mike (Will Smith) und Marcus (Martin Lawrence).

Don’t Worry About India

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Philipp Bovermann: Ein junger Mann – namenlos, er ist Teil des sogenannten Nama Filmcollective – macht sich 2019 auf in sein Geburtsland Indien, um während der Parlamentswahlen herauszufinden, wie es der größten Demokratie der Welt geht. Die Antwort kommt nun pünktlich zur Verkündung der diesjährigen Wahlergebnisse in einige Kinos. Eine komische Demokratie sei das, sagt der Filmemacher an einer Stelle, „in der Hindus die eine Partei wählen und Muslime die andere“. Die Reise vermittelt interessante Einblicke, nur lässt sich der Namenlose mit der Handkamera zu sehr von etwas ablenken, das viele junge Filmemacher superspannend finden: die Geschichte der eigenen Familie.

Following

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Annett Scheffel: Nur wenige Regisseure sind heute so erfolgreich damit, Blockbuster mit Millionenbudget und intellektuellem Anspruch zu inszenieren wie Christopher Nolan. Vor diesem Hintergrund ist sein sogar von Fans oft übersehenes Spielfilmdebüt aus dem Jahr 1998 eine besonders sehenswerte Wiederaufführung. Ein rätselhafter Neo-Noir-Thriller, gedreht in Schwarz-Weiß und noch mit Mini-Budget, aber schon genauso komplex konstruiert und technisch versiert. Die Geschichte über einen Schriftsteller, der auf der Suche nach Material Fremden folgt und an einen hinterlistigen Dieb gerät, umkreist in nur 70 clever strukturierten Minuten Themen, die sich durch Nolans gesamte Filmografie ziehen: Zeit, Täuschung, Kontrolle, Identität.

King’s Land

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Kathleen Hildebrand: Im 18. Jahrhundert zieht ein Ex-Soldat aus, die raue Heidelandschaft von Jütland urbar zu machen, und legt sich dabei mit einem grausamen Gutsherren an. Nikolaj Arcel bannt die karge dänische Landschaft in unwirtlich schöne Bilder, die gerade so mithalten können mit Mads Mikkelsens Gesicht. In ihm liegt von Anfang an die ganze Geschichte von Schmerz und Stolz und von den Frauen hinter den Erfolgen einzelner Männer.

Mein Totemtier und ich

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Fritz Göttler: Du bist echt der King, sagt die elfjährige Ama zu dem riesengroßen Stachelschwein, das ihr durch die Straßen von Rotterdam hinterherwackelt. Ama ist auf der Flucht, ihre Familie soll abgeschoben werden, weil sie ohne Genehmigung in den Niederlanden lebt. Das Stachelschwein, ihr Totemtier, hilft ihr durch die Nacht, auf der Suche nach dem Vater und nach Helfern. Die Momente auf der Flucht sind wirklich aufregend (auch für die Erwachsenen), und zudem: reines KinoSander Burger lässt uns durch ein Abenteuer schweben, in dem alles wahrscheinlich und nichts unmöglich ist. Nicht alle können das Stachelschwein (mechanisch, kein Computertrick) sehen. Aber ein Griot, den Ana trifft, kann es, ein zotteliger Sänger aus Senegal, der die alten Lieder weitergibt. 

Morgen irgendwo am Meer

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Doris Kuhn: Nach Schulschluss fahren vier Abiturienten zusammen mit dem Auto nach Portugal. Sie kennen sich nur teilweise, die Vorstellungen für diese Reise divergieren entsprechend, Streit und Spaß liegen eng beieinander. Als einzige Gemeinsamkeit gilt: Dies ist ihr erster Schritt in die Selbstbestimmung. Patrick Büchting füllt sein Roadmovie mit schön jugendlich verwirrten Problemen, deswegen macht es den Eindruck, als habe er es der Wirklichkeit gut abgeguckt.

They See You

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Sofia Glasl: Ein verwunschener Märchenwald, aus dem noch keine Menschenseele lebend herausgekommen ist – doch statt eines Hexenhäuschens stößt die verirrte Mina auf einen Hochbunker mit verspiegeltem Panoramafenster. Wenige Überlebende haben sich hier gegen die gruseligen Fabelwesen verschanzt, die nachts losziehen. Sie dulden die Menschen nur, solange die sich gut sichtbar wie zur polizeilichen Gegenüberstellung vor das Fenster stellen und studieren lassen. Weshalb? Das deckt Ishana Night Shyamalan im Verlauf ihres Regiedebüts nach einem Roman von A. M. Shine mit einigen Finten und Wendungen auf, verstrickt sich auf dem Weg jedoch ein wenig im Ideenüberschwang zwischen irischer Folklore und futuristischem Horror-Märchen.

War & Justice

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Florian Kaindl: Der Dokumentarfilm von Michele Gentile und Marcus Vetter erzählt die Geschichte des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) seit dessen Gründung 2002. Zugleich geht es um zwei Menschen, die ihr Leben dem Streben nach Gerechtigkeit gewidmet haben: Da ist zum einen Benjamin Ferencz, ein Chefankläger der Nürnberger Prozesse und unbeirrbarer Geist. Er starb 2023. Und zum anderen Luis Moreno Ocampo, der erste Chefankläger des IStGH bis 2012. Man sieht Szenen von Ocampos Karriere, aus Prozessen gegen die argentinische Militärdiktatur und andere Kriegsverbrecher. 2022 hält er einen Vortrag in Nürnberg; die grundsätzlichen Fragen zu Krieg und Frieden sind da bereits vom russischen Angriff auf die Ukraine überschattet. Es ist eine grausame Welt, in der sich der Chefankläger bewegt, und es tut dem Film gut, sich auf seine besonnene Stimme zu verlassen. 

Watching You – Die Welt von Palantir und Alex Karp

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Philipp Stadelmaier: Klaus Sterns Dokumentation über Alex Karp und dessen Datenanalyseunternehmen Palantir ist informativ, hat aber wenig aufzudecken. Denn der Konzern, dessen Software weltweit zum Überwachen, Aufspüren und Töten von Menschen verwendet wird, lässt sich nicht in die Karten schauen. Bleibt nur eine Analyse der bestehenden Daten und Hintergründe, die erschreckend genug sind. Ein spannendes Detail: Karps frühere Promotion in Sozialwissenschaften – in Frankfurt am Main.

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