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Film - Hamburg:Mehr Geld für Serien: Anträge in der Bürgerschaft

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Hamburg (dpa/lno) - Wenige Tage nach der Forderung von Hamburger Filmemachern nach mehr Geld für Serien aus der Hansestadt haben die rot-grünen Regierungsfraktionen mehr Mittel in Aussicht gestellt. Am Mittwochabend wollte die Hamburgische Bürgerschaft über einen entsprechenden Zusatzantrag von SPD und Grünen zu einem FDP-Begehren entscheiden. Die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein solle mit zusätzlichen Mitteln dabei unterstützt werden, sogenannte High-End-Formate bei der Serienproduktion umzusetzen, teilte Rot-Grün mit. Die Entscheidung über die Höhe der bereitstehenden Mittel liege beim Senat. Zu den Filmemachern, die sich der Forderung von Montag angeschlossen haben, gehört auch Starregisseur Fatih Akin.

"Wir erleben aktuell einen enormen Boom an deutschen High-End-Serien wie beispielsweise "Bad Banks" oder "Babylon Berlin", die sich vor internationalen Produktionen nicht zu verstecken brauchen", sagte der medienpolitische Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion, Hansjörg Schmidt. "Damit auch Hamburg vom Serienboom profitiert, wollen wir kurzfristig zusätzliche Gelder zur Verfügung stellen."

Hamburg biete attraktive Drehorte, heißt es im Antrag der oppositionellen FDP-Fraktion. "Experten warnen davor, dass durch ungünstige Rahmenbedingungen der Standort Hamburg im internationalen und im nationalen Vergleich an Anzugskraft verliert und die im Markt bestehenden Chancen hier nicht genutzt werden."

Der Vorsitzende der Geschäftsführung von Studio Hamburg, Michael Lehmann, hatte zuvor gesagt: "Es ist jetzt an der Zeit, sich zu bekennen, sonst werden die großen Serien der Zukunft woanders gedreht." Sollte es demnächst keine spezielle Serienförderung geben, fürchten die Produzenten eine Abwanderung nach Berlin, München oder Nordrhein-Westfalen, wo es eine derartige Förderung bereits gebe.

Die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein gab im vergangenen Jahr rund 12,5 Millionen Euro für regionale Filme aus. Ein Großteil der Zuschüsse floss in Kinoproduktionen, etwa 600 000 Euro in die Produktionsförderung von Fernsehserien. Hamburg unterstützt die Filmförderung mit mehr als acht Millionen Euro jährlich.

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