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Film:Deutsche Filmakademie bekommt Doppelspitze

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Berlin (dpa) - Schauspielerin Alexandra Maria Lara (43) und Regisseur Florian Gallenberger (50) leiten künftig die Deutsche Filmakademie. Die beiden seien am Sonntag zum neuen Führungsduo gewählt worden, teilte die Akademie in Berlin mit.

Sie lösen damit den bisherigen Präsidenten Ulrich Matthes ab - der Schauspieler war nach drei Jahren nicht noch einmal für den Posten angetreten.

Die Filmakademie hat rund 2200 Mitglieder aus verschiedenen Sparten des Films. Die Mitglieder entscheiden - ähnlich wie bei den Oscars in den USA -, wer den Deutschen Filmpreis gewinnt. Das nächste Mal werden die Lolas am 24. Juni verliehen.

"Mit tiefem Respekt treten wir in die großen Fußstapfen, die Ulrich Matthes nach drei Jahren Amtszeit hinterlässt", teilten Lara und Gallenberger mit. "Aber wir freuen uns, diese Herausforderung anzunehmen." Die Begriffe "Wertschätzung" und "Wahrnehmung" lägen ihnen am Herzen und sollten ihre Präsidentschaft prägen.

Die Schauspielerin Lara stand für etliche Film- und Fernsehproduktionen vor der Kamera, beispielsweise für das Historiendrama "Der Untergang" oder zuletzt die Miniserie "8 Zeugen", den Kinderfilm "Alfons Zitterbacke - Das Chaos ist zurück" und die Romanverfilmung "Der Fall Collini".

Co-Präsident Gallenberger, der auch Drehbücher schreibt, hat als Regisseur etwa die Komödie "Es ist nur eine Phase, Hase", die Literaturverfilmung "Der Überläufer" und das Drama "Colonia Dignidad" mit Daniel Brühl und Emma Watson gedreht. Für seinen Kurzfilm "Quiero Ser" hatte er 2001 einen Oscar gewonnen.

Die beiden wollen laut Mitteilung die Gemeinschaft der Filmschaffenden stärken. "Wir wollen weiter zusammenwachsen, wollen einander offen und dem Schaffen unserer Kolleginnen und Kollegen mit Respekt begegnen. Unser aller Ziel ist es, dem deutschen Film die Sichtbarkeit zu verschaffen, die er verdient", teilten beide mit.

Die Filmakademie wurde bereits früher von Doppelspitzen geführt, etwa nach der Gründung 2003 von Senta Berger und Günter Rohrbach. Zuletzt hatte Schauspieler Matthes den Posten inne. In seine Amtszeit fiel der Beginn der Pandemie - monatelang hatten Kinos schließen müssen, auch Filmdrehs waren erschwert. Zudem wurde über die Videoaktion #allesdichtmachen gestritten, bei der mehrere Filmschaffende versucht hatten, die Pandemiepolitik satirisch zu kommentieren.

© dpa-infocom, dpa:220404-99-792065/4

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