Film - Berlin:Bester Nachwuchsfilm spielt in Hildesheimer Flüchtlingsheim

Berlin/Hannover (dpa/lni) - Das in Hildesheim gedrehte Kinodebüt von Faraz Shariat hat beim wichtigsten deutschen Nachwuchspreis in Berlin abgeräumt. Bei der First-Steps-Preisverleihung wurde Shariats Film "Futur Drei" am Montag als bester abendfüllender Spielfilm ausgezeichnet. Der Preis ist mit 25 000 Euro dotiert. Sein Darsteller-Trio Banafshe Hourmazdi, Eidin Jalali, Benjamin Radjaipour freute sich über die Ehrung mit dem mit 10 000 Euro dotierten Götz-George-Nachwuchspreis.

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Berlin/Hannover (dpa/lni) - Das in Hildesheim gedrehte Kinodebüt von Faraz Shariat hat beim wichtigsten deutschen Nachwuchspreis in Berlin abgeräumt. Bei der First-Steps-Preisverleihung wurde Shariats Film "Futur Drei" am Montag als bester abendfüllender Spielfilm ausgezeichnet. Der Preis ist mit 25 000 Euro dotiert. Sein Darsteller-Trio Banafshe Hourmazdi, Eidin Jalali, Benjamin Radjaipour freute sich über die Ehrung mit dem mit 10 000 Euro dotierten Götz-George-Nachwuchspreis.

"Futur Drei" erzählt über junge Leute mit iranischen Wurzeln, über Liebe und Schwulsein: Der Sohn iranischer Eltern, Parvis, muss in einem Hildesheimer Flüchtlingsheim Sozialstunden ableisten. Dort verliebt er sich in den Iraner Amon. Hautdrehorte des von Nordmedia geförderten Nachwuchsfilms waren Locations in und um Hildesheim. Gedreht wurde auch in Hannover, Gronau und Göttingen, wie die Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mitteilte. Sie förderte "Futur Drei" mit 100 000 Euro.

Shariat wurde 1994 in Köln geboren und studierte Szenischen Künste an der Universität Hildesheim. Gemeinsam mit Paulina Lorenz gründete er dort das Filmkollektiv Jünglinge. Die Jury von First Steps hob in ihrer Begründung die Leichtigkeit hervor, mit der "Futur Drei" wichtige soziale Themen behandele. Der Film erinnere an François Truffauts Meisterwerk "Jules et Jim", hieß es. Shariat sagte in seiner Dankesrede, sein Werk werfe die Frage auf, warum junge Menschen aus Migrantenfamilien auch nach Jahrzehnten nicht "Teil des nationalen Narrativs" geworden seien.

Die Produzenten Bernd Eichinger und Nico Hofmann hatten die "First-Steps"-Preise 1999 ins Leben gerufen. Sie werden in der Regel für Abschlussfilme von Filmschülern aus deutschsprachigen Ländern verliehen. "Futur Drei" war eine freie Einreichung.

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