Festspiele - Weimar:Weimarer Nationalversammlung auf Bühne: Kunstfest startet

Weimar (dpa) - Das Kunstfest Weimar setzt 100 Jahre nach der Verabschiedung der Weimarer Reichsverfassung politische Akzente. In einem "Reichstags-Reenactment" geht es um die Frage nach Parallelen zwischen damals und heute, wie der neue künstlerische Leiter des Festivals, Rolf C. Hemke, der Deutschen Presse-Agentur sagte. Mit der Nachinszenierung einer Sitzung der Nationalversammlung am Originalschauplatz, dem Deutschen Nationaltheater, startet das Kunstfest am kommenden Mittwoch. Dabei werden mehr als 100 Aktive mitwirken - neben dem Schauspielensemble des Theaters auch Politiker und Weimarer Bürger. Es ist eine von insgesamt zehn Uraufführungen verschiedener Genres während des Kunstfestes.

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Weimar (dpa) - Das Kunstfest Weimar setzt 100 Jahre nach der Verabschiedung der Weimarer Reichsverfassung politische Akzente. In einem "Reichstags-Reenactment" geht es um die Frage nach Parallelen zwischen damals und heute, wie der neue künstlerische Leiter des Festivals, Rolf C. Hemke, der Deutschen Presse-Agentur sagte. Mit der Nachinszenierung einer Sitzung der Nationalversammlung am Originalschauplatz, dem Deutschen Nationaltheater, startet das Kunstfest am kommenden Mittwoch. Dabei werden mehr als 100 Aktive mitwirken - neben dem Schauspielensemble des Theaters auch Politiker und Weimarer Bürger. Es ist eine von insgesamt zehn Uraufführungen verschiedener Genres während des Kunstfestes.

Die Nationalversammlung der ersten parlamentarischen Demokratie in Deutschland hatte vom 6. Februar bis zum 21. August 1919 in Weimar getagt und dort die Reichsverfassung beschlossen. Der Tagungsort gab der Republik und deren Verfassung ihren Namen. Beim Kunstfest wird nun die letzte Sitzung in Weimar nachgespielt, in einer zweiten Aufführung (22.8.) zudem eine Sitzung des späteren Reichstages in Berlin. Unter anderem stehen der frühere Bundestagsfraktionschef der Linken, Gregor Gysi, die aktuelle Grüne-Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt und Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) auf der Bühne.

Die Inszenierung in der Regie von Nurkan Erpulat (Maxim-Gorki-Theater Berlin) mache die große politische Polarisierung in den späten Jahren der Weimarer Republik greifbar, sagte Hemke. Sie werfe auch Fragen für die Gegenwart auf. "Die Weimarer Republik zeigt ja, wie die Dinge schieflaufen können."

Geprägt wird das Festival-Programm auch vom 100. Jahrestag der Bauhaus-Gründung: Konzerte, Vorträge und Spaziergänge führen auf die Spur der Architektur-, Kunst- und Designschule, die Walter Gropius 1919 in Weimar gründete. Insgesamt umfasst das Kunstfest-Programm 22 szenische Projekte, acht Installationen und sieben Konzerte. Täglich gibt es bis zu 15 Veranstaltungen.

Das Kunstfest Weimar gehört zu den wichtigsten Festivals für zeitgenössische Kunst in Deutschland. Es verfügt über einen Etat von 900 000 Euro, zu dem das Land Thüringen mit 650 000 Euro und die Stadt Weimar 250 000 Euro beisteuern. Der Rest wird aus dem Ticketverkauf und über Sponsoring eingespielt.

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