Festspiele - Görlitz:Messiaen-Tage zum Thema "Angst und Hoffnung" verschoben

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Gesine Schwan (SPD) spricht. Foto: Britta Pedersen/dpa-zentralbild/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Görlitz (dpa/sn) - Neuer Termin für die 5. Internationalen Messiaen-Tage in Görlitz: Wegen der Corona-Pandemie wird das Festival nach Angaben des Vereins Meetingpoint Music Messiaen auf Ende April verschoben. Das Jubiläumsprogramm steht unter dem Titel "Angst und Hoffnung". Es soll am 29. April mit einer Rede der Brücke-Preisträgerin Gesine Schwan (SPD) eröffnet werden. Ein weiterer Höhepunkt wird eine Jazz-Adaption des Messiaens Quartetts der Dresdner Jazz-Legende Günter Baby Sommer sein.

Die Messiaen-Tage erinnern seit 2008 an ein besonderes Datum in der Musikgeschichte. Am 15. Januar 1941 fand am Stadtrand von Görlitz eines der ungewöhnlichsten Konzerte des 20. Jahrhunderts statt. Der französische Komponist Olivier Messiaen (1908-1992) war Kriegsgefangener in Görlitz. In diesem Lager führte er an jenem Tag mit drei mitgefangenen Musikern erstmals sein "Quatuor pour la fin du temps" (Quartett auf das Ende der Zeit) auf - eines der bedeutendsten Werke des 20. Jahrhunderts.

Um des 80. Jahrestages der Uraufführung trotzdem zu gedenken, lädt am 15. Januar die katholische Pfarrgemeinde Heiliger Wenzel von 15.00 bis 22.30 Uhr ein. In der Heilig-Kreuz-Kirche gibt es stündliche Andachten und musikalische Meditationen in Erinnerung an Olivier Messiaen, seine Uraufführung und an 120 000 Kriegsgefangene, die von 1939 bis 1945 in Görlitz als Zwangsarbeiter festgehalten und missbraucht wurden.

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