Festspiele - Erfurt:Achava Festspiele beginnen mit Lesung einer Zeitzeugin

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Èva Fahidi-Pusztai, Zeitzeugin und Buchenwald-Überlebende, spricht beim Achava-Schülerforum. Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Erfurt (dpa/th) - Mit einer eindrücklichen Lesung einer Auschwitz- und Buchenwald-Überlebenden beginnen am Sonntag die jüdisch geprägten Achava Festspiele. Die 95 Jahre alte Èva Fahidi-Pusztai stellt ihr Buch "Lieben und Geliebt werden" im Erinnerungsort Topf und Söhne in Erfurt vor, in dem früher unter anderem Öfen für das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau gebaut wurden. "Dass wir zur Eröffnung einer Zeitzeugin ein Podium bieten, ist für uns wichtig und ein Ausrufezeichen", sagte Festspiele-Intendant Martin Kranz vorab.

Ein besonderes Highlight ist aus seiner Sicht auch "Das Requiem für den unbekannten Verfolgten" mit dem MDR-Symphonieorchester am 23. September im Erfurter Dom. Der deutsch-jüdische Komponist Hans Heller aus Greiz schrieb das Stück, das nach Angaben von Kranz noch nie aufgeführt wurde: "Das ist eine absolute Entdeckung." Die Noten seien erst kürzlich im Archiv der Akademie der Künste in Berlin gefunden worden.

Darüber hinaus bietet das mittlerweile siebte Achava Festival bis zum 3. Oktober weitere Konzerte, Lesungen, Ausstellungen und Zeitzeugengespräche. Spielstätten sind in Erfurt, Jena, Weimar, Eisenach, Barchfeld, Arnstadt, Gera und Liebenstein. Je nach Ort gelten unterschiedliche Corona-Regeln. "Wir sind sehr glücklich, das Festival in diesem Rahmen veranstalten zu können. Das ist in diesen Zeiten ja nicht selbstverständlich", sagte Kranz. Achava ist hebräisch und bedeutet so viel wie Brüderlichkeit.

© dpa-infocom, dpa:210918-99-268373/4

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