Festspiele - Bayreuth:Sängerpaar Seiffert und Schnitzer fürchtet um die Zukunft

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Bayreuth (dpa) - Angesichts der Corona-Epidemie fürchten die prominenten Opernsänger-Eheleute Peter Seiffert und Petra Maria Schnitzer um ihre eigene Zukunft ebenso wie die Aussichten des klassischen Konzertbetriebs. "Es ist eine einzige Katastrophe", sagte Schnitzer dem "Nordbayerischen Kurier" (Donnerstag). Freischaffende Künstler haben nach Angaben der beiden Sänger nach wie vor quasi keinerlei Aussichten auf Engagements. "Dass Künstler nicht systemrelevant sind, beschäftigt uns sehr", sagte Schnitzer. "Und wir haben auch nicht die Aussicht, dass das im nächsten Jahr aufhört und wir wieder normal arbeiten."

An diesem Freitag wollen die Eheleute in Bayreuth ein Konzert mit Klavierbegleitung geben. Sowohl Seiffert als auch Schnitzer waren in der Vergangenheit in prominenten Rollen bei den Bayreuther Richard Wagner-Festspielen aufgetreten, die dieses Jahr wegen der Pandemie ausfielen. "Meine internationalen Engagements für ein ganzes Jahr wurden gestrichen", sagte Seiffert. "Es gibt überhaupt keinen Ersatz oder Ausgleich." Er frage sich ernsthaft, welchen Wert der Sängerberuf noch habe. "Was macht das überhaupt noch für einen Sinn? Wo soll das hinführen?"

Schnitzer kritisierte, dass die Bayreuther Festspiele gänzlich gestrichen wurden, und nicht wenigstens wie die Salzburger Festspiele in eingeschränkter Form stattfinden konnten. "Ich bin entsetzt, dass man es in Bayern nicht zustande gebracht hat, die Kultur höher zu halten, so dass man wenigsten eine abgespeckte Version hätte in Bayreuth machen können."

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: