Eigentlich hätte hier, bei den Herbstfestspielen Baden-Baden, eine konzertante Aufführung von Richard Wagners Oper "Tristan und Isolde" auf dem Programm stehen sollen. Doch vor wenigen Wochen wurde das Programm geändert, nun führte Teodor Currentzis mit seinem Ensemble "Music Aeterna" Giuseppe Verdis "Messa da Requiem" auf. Allerdings bekam Currentzis zusätzlich dazu eine "Carte blanche" für ein Überraschungskonzert, bei dem es nun doch noch Wagner gab, und das nicht zu knapp: Currentzis führte das Orchester von Music Aeterna durch nahezu sämtliche auskoppelbare Vorspiele Wagners, das zum "Lohengrin", "Parsifal", den "Meistersingern" und eben "Tristan und Isolde". Inhaltlich ist das ein recht beliebiges Wunschkonzertprogramm, zu hören ist dennoch: Wagner, den Currentzis bislang wenig dirigiert hat, liegt ihm. Die Wellen des "Tristan"-Vorspiels rollen langsam an, verdichten sich nach und nach zur Brandung, sehr plastisch und unablässig in der Energie.
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Verdis Requiem als Statement zur Lage der Welt: Teodor Currentzis dirigiert sein Music-Aeterna-Ensemble bei den Herbstfestspielen in Baden-Baden.
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