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Der Sommer naht - oder was wir dafür halten. Wem Sonne und Strand nicht vergönnt sind, dem seien gebührende Alternativen geboten: Musik, Matsch und Menschenmassen. Eine Festivaltour in Bildern.
Für Kurzentschlossene die schnellste Möglichkeit, in die aktuelle Festivalsaison einzusteigen: Am 28. und 29. Mai lockt das Immergut Festival zum elften Mal ins beschauliche Neustrelitz, zu moderaten Preisen (44,50 € für ein Zweitagesticket). Mit dabei: James Yuill, Tokyo Police Club (deren langersehntes, neues Album im Juni erscheint), We Were Promised Jetpacks, Rocko Schamoni, William Fitzsimmons und andere. Wir verlassen die Mecklenburgische Seenplatte und ...
Foto: Christian Hüller, The Whitest Boy Alive beim Immergut 2009
Texte und Bildauswahl: Nikta Vahid/sueddeutsche.de/rus/bgr
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... reisen gen Süden. Vom 3. bis 6. Juni finden Deutschlands wohl bekannteste Festivals statt - und feiern sogar gleichzeitig Geburtstag: Rock im Park in Nürnberg wird 15, Rock am Ring am Nürburgring in der Eifel schon ganze 25 Jahre alt. Das Zeppelinfeld und die Eifel rocken neben den Headlinern Kiss, Muse, Rage Against The Mashine und Rammstein auch Jay-Z, 30 Seconds To Mars, Wolfmother, Gossip (im Bild ihre Sängerin Beth Ditto bei einem Festivalauftritt in Melbourne), Kate Nash, Editors, Him, The Hives und viele mehr. Für Rock am Ring sind alle Tickets bereits ausverkauft, Rock im Park-Karten (170 €) sind noch verfügbar.
Foto: Getty Images
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Der Weg ins polnische Krakau ist zwar kein Katzensprung, aber für Liebhaber der elektronischen Musik wird sich der Aufwand lohnen: Beim Selector Festival in Krakau (hier ein Bild von 2009) sind am 4. und 5. Juni neben Herrschaften wie Faithless, Thievery Corporation und Calvin Harris unter anderem noch Boys Noize, Friendly Fires und Metronomy vertreten, und das zudem für relativ günstige umgerechnete 50 Euro. Deutlich wärmer ...
Foto: Selector Festival
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... dürfte es Mitte Juni im sonnigen Barcelona werden - die Matschquote dieses Festivals könnte damit gering sein. Immerhin kommt das Sónar-Festival vom 17. bis 19. Juni mit einem gewaltigen Line-up daher: Headliner sind Air (im Foto), Dizzie Rascal, 2ManyDJs, Hot Chip, LCD Soundsystem, Roxy Music und The Chemical Brothers, daneben treten viele weitere Künstler auf, vornehmlich aus den Bereichen Indie, Alternative und elektronischer Musik. Außerdem gibt es einen Ausstellungsraum für multimediale Kunst. Für das Festivalticket muss man saftige 155 Euro hinblättern, kann dafür aber alle Veranstaltungen besuchen, bei Tag und Nacht. Wer nur die Konzerte bei Nacht besuchen möchte, besorgt sich wohl besser das 2-Night-Ticket für 100 Euro.
Foto: Sónar
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Diese beiden Festivals finden gleichzeitig an zwei verschiedenen Orten, aber mit gleichem Line-Up und zum gleichen Preis (120 €), statt: Das Southside Festival im südlichen Neuhausen ob Eck (am Rand der Schwäbischen Alb) und das Hurricane Festival im nördlichen Scheeßel (Niedersachsen), jeweils von 18. - 20. Juni. Zu Bestaunen gibt es beispielsweise La Roux (im Bild), die Durchstarter The XX, Mando Diao, Vampire Weekend, Florence and the Mashine, We Are Scientists und Massive Attack.
Foto: Southside Festival
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Das Glastonbury Festival ist mitunter dafür bekannt, jährlich im Regen zu versinken. Ausverkauft ist es jedoch trotzdem schon Wochen im Voraus, obwohl das Ticket stolze 185 Pfund, knapp 215 Euro, kostet. 150.000 Besucher im Südwesten Englands können sich auf Bands aus den Sparten Drum&Bass, Electro, Rock, Pop, Folk, Indie, Jazz, Swing, Country bis hin zu Metal freuen: Faithless, Fatboy Slim, Kate Nash, Kelis, Mumford & Sons, Nouvelle Vague, Tegan and Sara, U2 und viele weitere haben ihr Kommen zugesagt - vom 23. bis 27. Juni in - wo schon - Glastonbury.
Foto: Reuters
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In die Schweiz reisen Festival-Besessene vom 24. bis 27. Juni: Das Open Air St. Gallen ist eines der ältesten Festivals der Schweiz (Geburtsjahr: 1977) und noch dazu ganz idyllisch im Naturschutzgebiet Sittertobel in der Sitterschlaufe gelegen. Der Preis liegt bei 163 Franken, das macht ungefähr 115 Euro für ein Dreitagsticket. Im Line-up finden sich neben Größen wie den Strokes, Kasabian (im Bild), 30 Seconds to Mars und White Lies unter anderem noch Newcomerin Ellie Goulding und die deutschen Nachbarn Tocotronic. Wer genug vom Schweizer Käse hat, ...
Foto: Open Air St. Gallen
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... aber von Musik immer noch nicht genug bekommen kann, der begibt sich erneut auf einen Ausflug nach Polen: Beim Opener Festival in Gdynia (Gdingen) von 1. bis 4. Juli treten auf: Empire of the Sun, Grace Jones, Hot Chip, Klaxons, Pavement, The Hives und Yeasayer. Das Ticket für vier Tage inklusive Camping kostet umgerechnet 98 Euro.
Foto: Opener Festival
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Jazz, Pop und Elektronik treffen auf Klassik beim Traumzeit-Festival vom 2. bis 4. Juli: Für traumhafte 78 Euro geht es in ein ehemaliges Hüttenwerk in Duisburg-Meiderich. Traumhelden sind: Die Shout Out Louds (zusammen mit acht Duisburger Philharmonikern), José González, Shantel & Bucovina Club Orkestar, Babylon Circus, Get Well Soon, The Notwist (im Bild), Kammerflimmer Kollektiv und weitere Künstler aus aller Welt.
Foto: Traumzeit-Festival
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Wer schon einige Festivals auf dem Buckel hat, dem dürfte dieses besonders gut gefallen: Vom 15. bis 18. Juli sind vier Tage lang Friede, Freude, Eierkuchen sowie tanzende junge und junggebliebene Hippies beim Burg Herzberg Festival in Osthessen willkommen. 77 Euro kostet auch dieser Spaß mittlerweile, aber das kleine Festival abseits des Mainstreams hat auch einiges zu bieten: Die Bands Jeff Beck, Hawkwind, Archive, Roger Chapman und New Model Army - und nicht zuletzt exotisches und vegetarisches Essen, mit dem man sich für Tänze im Schlamm stärken kann.
Foto: Christoph Krackhardt/Burg Herzberg
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Das legendäre Melt!-Festival ist fester Bestandteil jeder Open-Air-Saison. Für viele Fans ist das 1997 eröffnete Festival in Sachen Indie und elektronischer Musik zum Anlaufpunkt Nummer eins geworden und bietet also auch alles, was das Herz begehrt. Vom 16. bis 18. Juli gibt es im sachsen-anhaltinischen Gräfenhainichen so einiges auf die Ohren: Fake Blood, Four Tet, Goldfrapp, Health, Markus Kavka, Oliver Koletzki, Pantha du Prince, Shout Out Louds und Who Made Who, um nur ein paar Appetitanreger zu nennen. Das Dreitagesticket kostet 94 Euro. Wem das zu groß und voll ist, ...
Foto: ddp
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... dem gefällt vielleicht dieses nette, kleine Festival: Mitten in der Pampa, genauer gesagt in Diepholz (Niedersachsen), bietet das Appletree Garden die Möglichkeit für einen Wochenendaufenthalt im Grünen, ganz gemütlich, unter einem Apfelbäumchen, zu einem sehr gemütlichen Preis: 34 Euro für beide Tage blättert hin, wer Die Sterne, FM Belfast, dem deutschen Wunderkind Konstantin Gropper mit seinem Projekt Get Well Soon, We Have Band und den schottischen Indie-Rockern We Were Promised Jetpacks am 23. und 24. Juli beim Äpfelpflücken helfen will.
Foto: Appletree Garden Festival
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Mal wieder richtig tanzen kann man beim SonneMondSterne-Festival von 6. bis 8. August an der Bleilochtalsperre bei Saalburg in Thüringen. Für 85 Euro ist der Spaß zu haben und getanzt wird zu allem, was der Markt momentan an elektronischer Musik zu bieten hat: Zu den Headlinern Die Fantastischen Vier, Underworld (... wem Born Slippy noch etwas sagt), Faithless, Chartstürmer David Guetta, Richie Hawtin presents Plastikman und Sven Väth gesellen sich Boys Noize, Peaches, Kruder & Dorfmeister, Mr. Oizo, Moderat, DJ Hell, Miss Kittin, Ellen Allien, Lexy & K-Paul, Turntablerocker, Moguai, DJ Rush, Tiefschwarz und Felix Kröcher. Und so weiter und so fort, bis man die Nase voll von elektronischer Musik hat, ...
Foto: Bertram Bölkow
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... und sich denkt: "Wär' ich nur nach Wacken gefahren!". Alle Jahre wieder verdient sich Bauer Uwe Trede (nicht zu verwechseln mit dem netten Herren im Bild, der freut sich einfach nur über den frischen Wind im beschaulichen Wacken) ein Paar Cent dazu und vermietet sein Land an eine Horde von Rockern. Wer sich noch an die Dokumentation Full Metal Village erinnern kann oder selbst schon dort war, weiß, was das für die Anwohner in dem schleswig-holsteinischen Dörfchen bedeutet: Vom 5. bis 7. August ist Metal angesagt. Die Headliner sind diesmal: Alice Cooper, Grave Digger, Iron Maiden, Mötley Crüe und Slayer. Gar nicht so billig, denn neben dem Festivalticket (120 Euro für drei Tage) muss das Bier ja auch irgendwie bezahlt werden, deswegen ...
Foto: dpa
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... hier zur Abwechslung mal etwas für den kleinen Geldbeutel: das Obstwiesenfestival (22. bis 24. Juli) in Dornstadt bei Ulm gibts für lau - was aber nicht heißen soll, dass das Programm ebenso lau wäre: You say party! We say die!, FM Belfast (die diesen Sommer auf fast jedem zweitem Festival zu sehen sind - der Vulkan scheint sie aus Island vertrieben zu haben), Lali Puna und Bang Bang Eche. Und nachdem das Wetter während der vergangenen beiden Jahre für eine ordentliche Schlammschlacht gesorgt hat, hoffen wir einfach mal total optimistisch auf bessere Zeiten.
Foto: Obstwiesenfestival/ Get Well Soon beim Obstwiesenfestival 2008
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Auf der Magdeborner Halbinsel am Störmthaler See in Großpösna bei Leipzig geht's vom 20. bis 22. August rund: Für 109 Euro sind beim Highfield Festival Placebo, Blink 182, Billy Talent, Wir sind Helden (mit neuem Album zurück aus der Babypause), The Glaslight Anthem, Black Rebel Motorcycle Club (im Bild) und viele andere zu bestaunen. Das Festival findet erstmals am neuen Standort statt, zuvor war es am Stausee Hohenfelden (Highfield) südlich von Erfurt angesiedelt.
Foto: Highfield-Festival
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Gebührender Abschluss unseres Festival-Sommers: Das Berlin Festival, die kleine Schwester des Melt!-Festivals, geht in die fünfte Runde. Am 10. und 11. September verwandelt sich das Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof in eine Spielwiese für Musik-Liebhaber. Das Line-up bietet alles, was in der Musikszene aktuell nicht fehlen darf: Editors, LCD Soundsystem, Adam Green, Fever Ray, Soulwax, Tricky und viele mehr. Zum 20. Geburtstag des Labels City Slang wird diesem eine "City Slang Stage" gewidmet, auf der Caribou, Herman Düne und Port O'Brien (siehe Bild) zu bewundern sein werden. Der Preis liegt bei 59 Euro. In diesem Sinne: Einen schönen Festivalsommer 2010!
Foto: Berlin Festival