Festival: Premiere mit Horrorkleid

Das Regensburger Filmfest "Heimspiel"

Es gibt Hipster, die Shopping als kreativen Akt empfinden, und auf manche Menschen hat der Erwerb eines neuen Kleidungsstücks eine geradezu erotische Wirkung. Dass der richtige Einkauf sich zur Frage von essenzieller Bedeutung ausweiten kann, zeigt sich in der Horrorkomödie "In Fabric" des britischen Regisseurs Peter Strickland. In dem bizarren Film, der zum Abschluss des "Heimspiel"-Festivals in Regensburg als Deutschland-Premiere gezeigt wird, spielt ein rotes Kleid eine Rolle, das verflucht ist und seinen Träger(innen) kein Glück bringt. Strickland wird bei der Vorstellung anwesend sein, neben weiteren internationalen Gästen werden zur zehnten Auflage vom 14. bis zum 21. November prominente Filmgrößen aus Deutschland erwartet wie die Regisseure Dominik Graf, Christian Petzold und Jan Bonny oder die Schauspieler Iris Berben und Matthias Brandt.

"Heimspiel" geht zurück auf eine Initiative des Lehrstuhls für Medienwissenschaft an der Uni Regensburg und der Programmkinos der Stadt. Ursprünglich, so erzählt der Festivalleiter Sascha Keilholz, war der Fokus auf anspruchsvolle deutschsprachige Filme jenseits des Mainstreams gerichtet, inzwischen gibt es auch eine Sektion "Internationale Highlights" und die historische Sektion, die 2018 ein "Best of" der vergangenen zehn Jahre zeigt. 2009 bei der Premiere stand Petzolds Werk im Fokus, dessen neuester "Polizeiruf 110" mit Matthias Brandt am 18. November als Uraufführung gezeigt wird. "Petzold war damals ein Türöffner", erklärt Keilholz. "Das ist die einzige Chance für so ein Festival: Solche Leute kommen und merken, das ist ein Ort, wo du gut aufgehoben bist." Entsprechend freut er sich über den Besuch Stricklands: "Für Cineasten ist er einer der ganz großen Regisseure weltweit."

Heimspiel Filmfest, Mi., 14., bis Mi., 21. Nov., Regensburg, div. Spielorte