Süddeutsche Zeitung

Festival:Pop im Wirtshaus

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"Munich Unplugged" geht in die zweite Runde

Von Salomé Meier, München

Auf Englisch klingt das meiste einfach gleich viel cooler: Man stelle sich etwa vor, das Festival "Munich unplugged" hieße "München ausgestöpselt". Schwierig. Live-Musik ohne Verstärker ist es aber gerade, was das Münchner Innenstadtfestival, das in diesem Jahr zum zweiten Mal stattfindet, auszeichnet. Aus mehr als 250 Bewerbungen wurden etwa 50 Bands ausgewählt, die am Samstag und Sonntag, auf Freischankflächen und in Innenhöfen bayerischer Lokale musikalische Unterhaltung servieren. Die authentischen Gaststätten verstecken sich ihrerseits nicht hinter Anglizismen. Mit dabei sind beispielsweise das Hofbräuhaus, die Münchner Stubn, Zum Stiftl oder das Glöckl am Dom.

Junge Künstler, die mit ihrer Musik alte, traditionsreiche Gaststätten beleben, dies ist das Konzept von "Munich unplugged", dessen Schirmherrschaft Oberbürgermeister Dieter Reiter übernommen hat. Als Hobby-Musiker gab er im Rathauskeller singend zur Gitarre Anfang Mai selbst einen Vorgeschmack auf das Musikerlebnis in der "Metropole der Gemütlichkeit". Mit seinem Namen bürgt er für die Qualität des Festivals, das zwar weniger große Namen auf dem Programm stehen hat, dafür jungen Talenten eine Plattform bietet und eine Vielzahl von Musikrichtungen abbildet: Die Palette reicht von Singer-Songwriter, Pop und Funk bis zu Jazz- und Brassbands. The Boys From Ipanema beispielsweise sind Brasilianer, die seit Längerem in Europa leben und fröhlichen Bossa-Nova-Sound unter die Leute bringen.

Die Musik-Acts spielen jeweils halbstündige Sets und gehen dann weiter zur nächsten Innenstadt-Gaststätte. Die Musikerinnen und Musiker kommen aus der Region, zum Teil aber auch aus dem englischsprachigen Raum aus Übersee: aus Kanada, Australien und gar Neuseeland.

Neu sind in diesem Jahr die Aftershow-Live-Partys, die am Samstag von 22 Uhr an im Ratskeller, im Brenner Grill sowie im Ned Kelly's, wo man sich zur Open-Session trifft, starten. Nachdem im vergangenen Jahr das Wetter so gar nicht mitspielen wollte, soll dieses Jahr gerade der musikalische Sonntag dafür sorgen, dass Münchens gute Stube strahlt. Und sollte es dennoch regnen, bieten natürlich die Gewölbekeller und Innenräume Unterschlupf. Das Beste an allem: Der Eintritt ist frei.

Munich unplugged, Samstag, 2. Juni, 15-22 Uhr, Sonntag, 3. Juni, 15-22 Uhr, Eintritt frei, Infos unter: www.munichunplugged.com

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Quelle:
SZ vom 30.05.2018
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