Faust ist tot. Na gut, noch nicht, aber er kränkelt, ist in der Krise, wenn man so will. Das legt die Werkstatistik des Deutschen Bühnenvereins nahe, die gerade ihre jährliche und in theateraffinen Kreisen mit großem Interesse rezipierte Studie zur Saison 2022/2023 veröffentlicht hat. Darin erfasst sind die populärsten Autorinnen, die meistgespielten Texte, die Inszenierungen mit den meisten Besuchern aus Schauspiel, Oper, Musical und Kinder- und Jugendtheater. Neben dem Erwartbaren – das Musical „Starlight Express“ ist immer noch sehr beliebt, die Leute fahren in großen Scharen zu den Karl-May-Festspielen in Bad Segeberg, ja, auch Mozart wird oft gespielt – steht darin, dass der heilige Gral der deutschen Klassik, der „Faust“, in der Saison 2022/2023 nur an acht deutschsprachigen Theatern im Original inszeniert wurde. In der Vor-Corona-Spielzeit 2018/2019 waren es noch 20 Inszenierungen. Ein Absturz von mehr als 50 Prozent.
Neue Theaterstatistik :Faust stürzt ab
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Goethes Klassiker wird immer seltener im Original an deutschsprachigen Bühnen inszeniert. Kein Grund zu kulturpessimistischer Schnappatmung.
Von Christiane Lutz
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