Literatur: "Familie ist ein Bootcamp"

Gerade schreibt die Autorin Fatma Aydemir an ihrem ersten Text für das Theater.

(Foto: Sibylle Fendt/Ostkreuz)

"Dschinns" von Fatma Aydemir war einer der Erfolgsromane 2022. Die Autorin über Erdbeben, die Angst vor Stereotypen und die Frage, was Familien zusammenhält.

Mit ihrem Roman "Dschinns" sorgte Fatma Aydemir, 37, für ein literarisches Highlight im Jahr 2022. Eindringlich erzählt sie von einer deutsch-türkischen Familie: Nach dem Tod von Vater Hüseyin, der seinen Ruhestand in Istanbul verbringen wollte, reist die Familie zur Beerdigung an. Aydemir schildert, wie verschiedene Lebensentwürfe der Familienmitglieder aufeinanderprallen, sie schreibt vom Versuch, einander zu verstehen, vom Scheitern daran, vom Schweigen. "Dschinns" (Hanser) landete auf der Shortlist des Deutschen Buchpreis 2022 und wurde nun von Nurkan Erpulat am Berliner Gorki-Theater adaptiert. Kurz vor der Premiere bebte die Erde in der Türkei und in Syrien - wie am Ende des Romans.