Süddeutsche Zeitung

Fall Gurlitt:Cousin distanziert sich von Gutachten

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Der Cousin von Cornelius Gurlitt, Dietrich Gurlitt, hat sich von dem neuen Gutachten über den Kunstsammler distanziert.

"Mit den Versuchen einiger Verwandter, den Geisteszustand von Cornelius anzuzweifeln, habe ich nichts zu tun", schrieb Dietrich Gurlitt an den Direktor des Kunstmuseums Bern, Matthias Frehner. Die entsprechende E-Mail hat Gurlitts Sohn Christopher der Nachrichtenagentur dpa übermittelt; das Museum bestätigte dies. "Wie bereits im Mai erklärt, hoffe ich, Sie geben eine positive Entscheidung bezüglich des Cornelius-Gurlitt-Erbes bekannt", schrieb der 95-jährige Dietrich Gurlitt an das Museum.

Das Gutachten des Psychiaters und Juristen Helmut Hausner, demzufolge Cornelius Gurlitt an "paranoiden Wahnideen" litt, habe Dietrich Gurlitt nicht in Auftrag gegeben, betonte sein Sohn und verwies auf eine Stellungnahme der Angehörigen vom Mai dieses Jahres. Darin hieß es: "Wir begrüßen vollumfänglich das Testament von Cornelius Gurlitt, das das Berner Kunstmuseum zum alleinigen Erben seiner wertvollen Sammlung macht und unterstützen dies ausdrücklich." Und: "Wir wollen und werden dazu beitragen, dass der letzte Wille des Verstorbenen ungehindert umgesetzt wird."

Nach SZ-Informationen wurde das Gutachten des Psychiaters und Juristen Helmut Hausner, demzufolge Cornelius Gurlitt an "paranoiden Wahnideen" litt, von Dietrichs Schwester Uta Werner und ihren Kindern in Auftrag gegeben. Auch Kinder und Enkelkinder von Dietrich Gurlitt unterstützen die Initiative.

Sollte das Kunstmuseum Bern, das Gurlitt in seinem Testament als Alleinerben einsetzte, die Erbschaft ausschlagen, würde Dietrich Gurlitt gemeinsam mit seiner Schwester Uta Werner die millionenschwere Kunstsammlung erben. Cornelius Gurlitt, der am 6. Mai in München verstarb, hatte am 9. Januar dieses Jahres sein Testament verfasst und darin seinen kompletten Besitz dem Berner Kunstmuseum vermacht. Am 26. November will das Museum seine Entscheidung bekanntgeben.

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