Europäischer Filmpreis:Königlich

"The Favourite" schlägt "Systemsprenger": Der Film des griechischen Regisseurs Yorgos Lanthimos gewinnt beim Europäischen Filmpreis acht Auszeichnungen, darunter die für die beste Regie. Olivia Colman wurde als beste Schauspielerin geehrt.

Mit acht Auszeichnungen ist die Historiengroteske "The Favourite" der große Gewinner beim Europäischen Filmpreis. Der Film von Yorgos Lanthimos wurde am Samstagabend in Berlin zum besten europäischen Film gewählt. Darin spielt Olivia Colman die übellaunige Queen Anne, um deren Gunst zwei Frauen buhlen. Die Britin hatte dafür bereits einen Oscar gewonnen, jetzt folgte die Auszeichnung als beste europäische Schauspielerin. Lanthimos ("The Lobster") wurde für die beste Regie geehrt. Weitere Preise gab es für Kamera, Schnitt, Kostüm, Maske und für die beste Komödie.

Der Europäische Filmpreis wird jährlich wechselnd in Berlin und in einer anderen europäischen Stadt vergeben. Die mehr als 3600 Mitglieder der Europäischen Filmakademie stimmen über viele Preisträger ab, ähnlich wie beim Oscar in den USA.

Das Drama "Systemsprenger" der Regisseurin Nora Fingscheidt, das für Deutschland ins Rennen um den Auslands-Oscar gehen soll, erhielt eine Auszeichnung für die Musik. Bester Darsteller wurde Antonio Banderas; im Drama "Leid und Herrlichkeit" von Pedro Almodóvar spielt er einen hadernden Regisseur. Banderas schickte zum Dank einen Videogruß. Überhaupt war die Videobotschaft diesmal wichtig, denn viele Preisträger waren nicht in Berlin. So bedankte sich auch Colman in einem Kurzfilm. Regisseur Lanthimos wurde von seinen Produzenten vertreten.

Der Regisseur Werner Herzog ("Fitzcarraldo") bekam einen Ehrenpreis für sein Lebenswerk. Die französische Schauspielerin Juliette Binoche wurde für ihr Engagement für das Kino geehrt. Auch die Macher der Fernsehserie "Babylon Berlin" erhielten eine Auszeichnung. Der Drehbuchpreis ging an die Französin Céline Sciamma für "Porträt einer jungen Frau in Flammen". Als bester Dokumentarfilm setzte sich "For Sama" von Waad al-Kateab und Edward Watts durch

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