Als ich vor einigen Monaten den Auftrag bekam, über Franz Marc zu sprechen, dachte ich: Oh Gott, die blauen Pferde! Was soll ich über diese zu ewigem Ruhm verdammten Bilder bloß sagen? Ist nicht längst alles über sie gesagt? Kann man überhaupt etwas über sie sagen? Ich habe trotzdem keine Sekunde gezögert, denn dieses Gefühl der Ratlosigkeit interessierte mich. Oder genauer: Es interessierte mich meine Sprachlosigkeit. Die interessiert mich an mir selbst grundsätzlich vielleicht am meisten, beim Schreiben meiner Bücher nicht weniger als bei der Auseinandersetzung mit anderen Künsten, vielleicht auch im Leben.
Essay:Wie ein Pferd die Welt sieht
Lesezeit: 10 min
Über den Wanderprediger Franz Marc, links- und rechtsdrehende Tiere und einige andere Seltsamkeiten. Ein Vortrag anlässlich des 100. Todestags des Malers, gehalten im Franz-Marc-Museum.
Von Michael Kumpfmüller
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