Essay:Lobbyarbeit gegen die Realität

Publication Of The Final Installment Of Harry Potter Series

Die Magie des Lesens ist ungebrochen. Aber heutige Zauberlehrlinge greifen deshalb nicht unbedingt zum gedruckten Buch.

(Foto: Lisa Maree Williams/Getty)

Auch wenn die Buchbranche es noch nicht so recht wahrhaben will: Die Zukunft des Lesens ist holzfrei. Und das bedeutet keineswegs den Niedergang der Lesekultur, sondern ihre Demokratisierung.

Von Dana Buchzik

Der Aufschrei der Bildungselite, als Johannes Gutenberg die Heilige Schrift der profanen Masse zugänglich machte, dürfte kaum schriller gewesen sein als der heutiger Kulturpessimisten, wenn sie das Wort E-Book hören. In den Augen nicht weniger ist die Digitalisierung ein Synonym für den viel beschworenen Untergang des Abendlandes. So klagte im vergangenen Jahr etwa der Gestalter Friedrich Forssman im Suhrkamp-Logbuch, Texte, die als E-Books erscheinen, würden "kürzer oder glatter gemacht" und ihre Cliffhanger steiler, "damit Sie Verbraucher ihn besser verbrauchen können."

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