Symbole gemütlicher Dümmlichkeit, ironische Abbilder einer Welt, die aus dem Leim geht: Die wunderbar aufgeblasene Welt des Erwin Wurm im Münchner Lenbachhaus - in Bildern.
Eine Kunst mit Beipackzettel, wie bei Arzneimitteln: Erwin Wurm hat eine Gebrauchsanleitung für eines seiner Kunstwerke mit dünnem schwarzen Stift auf rosafarbene, runde Sockel gekritzelt. "Bitte das Podest betreten und die Skulptur nach Anweisung realisieren", heißt es zum Beispiel. Werkstoff dieses nach Vorgabe zu verwirklichenden Kunstwerks: der Mensch, der sich die Hand in den Schritt steckt, die schlaffe Zunge aus dem Mund hängen lässt oder seine blanke Stirn gegen eine hölzerne Stuhllehne presst und mit eingefrorener Mimik, stier dreinblickend, in dieser skurrilen Pose verharrt - genau 60 Sekunden lang.
Text: Inga Ehret/SZ vom 20.10.2009/sueddeutsche.de/rus
Foto: SZ/oH