Erstes Album des Lebens:Beste Grüße aus den Neunzigern

Der eine geniert sich furchtbar ob der früheren Geschmacksverirrung, ein anderer hütet das erste selbstgekaufte Stück Musik wie einen Schatz. Von Tic Tac Toe über Nirvana bis Dr. Alban: SZ.de-Mitarbeiter schreiben über die ersten Tonträger, die sie je besessen haben.

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DJ BOBO AUF EUROPATOURNEE

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Der eine geniert sich furchtbar ob der früheren Geschmacksverirrung, ein anderer hütet das erste selbstgekaufte Stück Musik wie einen Schatz. Von Dr. Alban über Nirvana bis zu den Prinzen: SZ.de-Mitarbeiter schreiben über die ersten Tonträger, die sie je besessen haben.

Ich bin mit Musicals aufgewachsen. Phantom der Oper, Cats, Starlight Express, alles gesehen. So ist es im Nachhinein nicht verwunderlich, dass ich als Elfjährige DJ Bobo verfiel, dem Mann, der aus seinen Konzerten bis heute Mottoparties mit eigenem Soundtrack macht: Zirkus, Casino, Ägypten, Vampire etc. Sein Album "Magic", das 1998 erschien, war für mich eine Sensation. In die Hülle waren kleine LED-Lampen eingebaut, die von selbst rot aufblinkten. Außerdem war auf dem Cover DJ Bobo mit KURZEN Haaren abgebildet, was ihn in meinen Augen noch attraktiver gemacht hat.

Zu Ostern schenkten mir meine Eltern eine Eintrittskarte für die "Magic-Tour". Das Ticket selbst war eine CD. Bis zum Konzert spielte ich sie immer wieder ab, um DJ Bobo sagen zu hören: "Ich lade dich ein." Zum Konzert stand dann ein Geisterschloss auf der Bühne, dazu sang DJ Bobo im weißen Stachelkostüm "This world is magic" - und ich zeichnete Tage später ein Porträt von ihm. Mit kurzen Haaren, natürlich. Das Bild liegt heute noch in meinem DJ-Bobo-Hefter.

Antonie Rietzschel, Ressort Politik

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Quelle: Imago Stock&People

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Im zarten Alter von 12 Jahren erwarb ich für 10 DM meine erste eigene CD, eine Maxi von den Partners in Kryme (man beachte die kriminelle Orthographie), denn ich hatte keine Ahnung von Musik. Mit ihrer einzigen Hit-Single "Turtle power" verlieh das amerikanische Hip-Hop-Duo dem ersten Teenage-Mutant-Ninja-Turtles-Film seine ganz eigene Note: Um keinen noch so schlechten Reim verlegen ("a Letter from Shredder"), wird die Handlung des Blockbusters nachgerappt, das MTV-Video zeigt die dazugehörigen Filmszenen. Statt eines Refrains reiht eine Synthesizer-Stimme die Buchstaben T, U, R, T, L und E aneinander, um mit dem fetzigen Wort POWER deren Aussagekraft noch zu unterstreichen.

Heute habe ich noch immer keine Ahnung von Musik und genau aus diesem Grund werde ich vielleicht auch in diesem Jahr die musikalische Untermalung des anstehenden Turtles-Films finanziell unterstützen. Es sei denn, sie kommt von Vanilla Ice.

Daniel Wüllner, Social Media Editing

AC/DC IN DER SCHLEYERHALLE STUTTGART

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Alois war an allem schuld. Alois war die coolste Brezn meiner Klasse, einer dieser Kasperltypen, mehr Blödler als Streber. In der Sprache der Psychologen würde man vermutlich sagen: ein klassisches Alphatier. Egal. Jedenfalls war Alois großer Fan von AC/DC. Anders wäre ich wahrscheinlich nie zu "The Razors Edge" gekommen. An sich hörte - und höre - ich am liebsten Hip Hop, mit Hard Rock hatte - und habe - ich nicht viel zu tun. Aber viel mit Alois.

Ich konnte ihn damit zwar nicht beeindrucken, aber mein Schulfreund hat mir immerhin zu einem einzigartigen Album verholfen. Auch wenn die Rezension im Rolling Stone nicht gerade wohlwollend war. Und "Thunderstruck", aus einem Trick auf der Gitarre von Angus Young entstanden, gehört inzwischen zu meinen Lieblingssongs. Danke, Alois!

Carolin Gasteiger, Ressorts Kultur und Medien

Die Ärzte

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Das erste selbsterworbene Album, an das ich mich wirklich erinnere: "Die Bestie in Menschengestalt" von den Ärzten, 1993 erschienen. Das war ein Schock, in mehrerlei Hinsicht.

Nummer eins: Meine Eltern waren kein bisschen dagegen, als in meinem Zimmer plötzlich "Schrei nach Liebe", "Mit dem Schwert nach Polen" und "Omaboy" liefen. Mein Vater erzählte nur, er habe früher auch lieber Rolling Stones statt Beatles gehört. Nun ja. Der zweite Schock traf meinen Nachbarn. Der war ein Jahr älter als ich, nämlich elf, und hatte sich "Alles nur geklaut" von den Prinzen gekauft. Er riss das Fenster auf und beschallte die Straße stolz mit "Eo-eo, aaaaaah, eo!" Er dachte, er sei der Größte. Aber nur, bis ich mein Fenster öffnete, die Ärzte auflegte und Track Nummer zwei auswählte: "Ohohoooooo - Arschloch!" Damit war das geklärt.

Michael König, Ressort Politik und Homepagechef

'Back To School - Gottschalks großes Klassentreffen'

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Es ist mir heute sehr peinlich, aber das erste Lied, das ich in meinem Leben anstelle von Süßigkeiten käuflich erworben habe, stammte von: Dr. Alban. "Hello Afrika" schrie die Single, die mir direkt ins Tanzbein ging, von dem ich damals noch gar nicht wusste, dass ich es hatte. Das war 1990 und ich war gerade 12 Jahre alt. Nun kann man sich dafür viele Erklärungen zurechtlegen. Auf Arte etwa läuft derzeit die wunderbare Reportagereihe Summer of the 90s, in der jüngst erzählt wurde, dass Dr. Alban mit diesem Song in Deutschland zusammen mit Snap den Musikstil Eurodance begründet habe. Oder auch, weniger akademisch: Dancefloor.

Mit diesem Sound hatte der schwedisch-nigerianische Zahnarzt einen Nerv getroffen. "Hello Afrika" war die vielversprechende Ankündigung einer Idee, deren Umsetzung später ("It's my Life", "Sing Hallelujah") total im Kommerz unterging: Rap, Hip Hop und Dance zu einer elektronischen Tanzmusik zu vereinen, zu der Menschen tanzten, deren Hautfarbe egal war. "Es spielt keine Rolle, ob die Katze schwarz oder weiß ist", sang Dr. Alban, damals für mich sehr beeindruckend.

Als nächstes habe ich mir "Do the Bartman" gekauft, von dem Album "The Simpsons sing the Blues". Ich war halt noch ein Kind. Immerhin: Der Song stammt aus der Feder von Michael Jackson. Den kannte ich damals aber noch nicht.

Ruth Schneeberger, Textchefin und Berlin-Korrespondentin

30 Jahre MTV

Quelle: MTV

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Ich könnte jetzt behaupten, dass "Nevermind" von Nirvana das erste Album war, das ich 1991, im Alter von zwölf Jahren, mit eigenem Geld erstanden habe. Doch das wäre gelogen, denn die traurige Realität ist, dass mein erstes selbst gekauftes Album von irgendeiner Euro-Dance-Reggae-Billig-Rap-Combo auf den Markt geworfen wurde, vielleicht Snap oder Dr. Alban.

"Nevermind" von Nirvana ist aber immerhin das erste selbst gekaufte Album, an das ich mich erinnere. Zwischen 30 und 35 Mark kostete ein Album - fast das gesamte monatliche Taschengeld. Deshalb verbrachte man nach der Schule Stunden damit, in die Alben reinzuhören. Ziemlich oft gab man den Verkäufern die CD wieder zurück, weil von zwölf Songs eben nur ein oder zwei Hits waren. Bei "Nevermind" war das anders. "Smells like teen spirit" schlug sofort ein und auch der Rest des Albums überzeugte auf ganzer Linie. "All killers, no fillers", hätten die Briten gesagt. Das Album steht noch heute in meinem CD-Regal.

Oliver Klasen, Ressorts Panorama, Leben und Stil

"TIC TAC TOE" GEHT AUSEINANDER

Quelle: DPA

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1997 bekam ich als Neunjährige von meinem supercoolen Onkel meine erste CD geschenkt. Es war "Klappe die 2te" von Tic Tac Toe, ich kann mir rückblickend ausmalen, was das für Diskussionen mit meiner Mutter nach sich zog. Aber ich war superglücklich, ließ mir Rastazöpfe flechten und sang die ganze Zeit "Mr. Wichtig", ohne ansatzweise zu verstehen, worum es in dem Lied geht.

Als die Band sich Ende des selben Jahres trennte, habe ich wahnsinnig geheult, mein älterer Bruder zieht mich heute noch damit auf. Rückblickend war Tic Tac Toe natürlich eine furchtbare Band. Die Lieder kann ich trotzdem noch alle auswendig.

Charlotte Haunhorst, jetzt.de

Schlümpfe-Musical

Quelle: picture-alliance / dpa

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Auf die Gefahr hin, den Rest meines Arbeitslebens "Schlumpfine" genannt zu werden: Der Titel meiner ersten CD lautete "Die Schlümpfe Volume 1: Tekkno ist cool". Erst jetzt fällt mir da ein gewisser Zusammenhang auf - mein liebstes Gameboy-Spiel stammte ebenfalls aus Schlumpfhausen. Ich weiß nicht, was meine Eltern bewegte, mir gerade dieses Stück zeitgenössischer Hochkultur nahezubringen. Gleichzeitig wundere ich mich über diesen Akt der Selbstzerstörung. Denn was nun in Dauerschleife aus meinem Kinderzimmer schallte, waren mit quäkender Schlumpfstimme vorgetragene Eurodance-Hits - von "Ich bin der Schlumpfen-Cowboy Joe" (Cotton Eye Joe) über "Keine Schule" (No Limit) bis "Ich hab Gebuuuurtstaag" (Saturday Night).

Gut, dass bald die nächste CD kam: "Herzfrequenz" von Blümchen. Ja, so klingt der Soundtrack einer Kindheit in den Neunzigern.

Felicitas Kock, Ressorts Panorama, Leben und Stil

PET SHOP BOYS

Quelle: DPA

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An den Wortlaut der Durchsage unseres Rektors kann ich mich nicht mehr erinnern, an das Thema auch nur in gröbsten Zügen. Irgendwer hatte irgendwo irgendwas gewonnen und durfte sich dafür ein Lied wünschen - oder so ähnlich. Sicher bin ich mir aber, dass im nächsten Moment "Go West" von den Pet Shop Boys über die Sprechanlage unserer Grundschule in alle Klassenzimmer schallte.

Das fand ich als Drittklässler so unglaublich cool - Verständnis des englischen Textes bedeutete mir seinerzeit nicht viel -, dass ich später zu Hause so lange herumnölte, bis zum Plattenladen gefahren und die Maxi-CD mit dem Song erworben wurde. Wo dieses damals 6,99 Deutsche Mark teure Stückchen Musik hingekommen ist, weiß ich leider nicht. Der Sound von "Go West" bereitet mir aber bis heute ein sehr angenehmes Gefühl in der Magengegend.

Matthias Kohlmaier, Ressorts Kultur und Medien

2004 Spike TV Video Game Awards - Show

Quelle: Getty Images/AFP

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1989, im Jahr des Mauerfalls, fiel auch in meinem beschaulichen schwäbischen Dorfjugendleben eine Mauer, die mich vom Ich-Hör-So-Radio-Gestus hinüber in die freie, wilde Welt des amerikanischen Hardrocks blicken ließ. Der Mauerzerstörer hieß in diesem Fall nicht David Hasselhoff, sondern Kai Böcking, war ähnlich gut frisiert, belederjackt und moderierte die TV-Sendung Formel Eins. Dort sah ich das Video zu "Dr. Feelgood" von Mötley Crüe. Sofort schwang ich mich auf mein Fahrrad und kaufte im Plattenladen unseres Nachbardorfs die Vinyl-LP (einen CD-Player sollte ich erst drei Jahre später zur Konfirmation bekommen).

Ich hüte sie bis heute wie einen Schatz, meine erste Platte, nicht zuletzt wegen der Coverfotos mit der Thematik "Band in der Nervenklinik" (wo Dr. Feelgood höchstpersönlich tätig ist). Unübertroffen. Ok, textlich könnte man über manches streiten, aber die Band selbst hatte schließlich keinen Doktortitel.

Frank Porzky, Social Media Editing

MTV-VIDEO-AWARD FR "BACKSTREET BOYS"

Quelle: DPA

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Die erste Platte, die ich als Siebenjähriger in meinen eigenen CD-Player einlegte, trug den unmissverständlichen Titel: "Hits '96. International". Die Dramaturgie dieser CD ist bis heute unübertroffen: Auf die hingerotzte Obszönität von Tic Tac Toe ("Ich find dich scheiße") folgt die hinreißende Unschuld Blümchens ("Herz an Herz"), übergangslos schließt sich Scooters Gebrüll ("Rebell Yell") an. Und CD eins endet mit heimeligen Akkorden der Kelly Family. Das Jahr 1996 in 39 Songs, über deren Reihenfolge vermutlich das Los entschieden hat.

Ob das nun Dilettantismus war oder Ironie, bekümmerte mich Mitte der Neunziger nicht. Ich übersprang "Macarena" und hörte Track vier auf CD eins in Dauerschleife, die Backstreet Boys. Nirgendwo sonst drückt sich für mich der Geist des Jahres 1996 treffender aus als in folgenden Zeilen: "Get down, get down, and move it all around ..."

Thorsten Glotzmann, Praktikant in den Ressorts Kultur und Medien

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Quelle: Imago Stock&People

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Passend zu meinem neuen Plattenspieler habe ich mir zu Weihnachten damals (es dürfte 1986 gewesen sein) von meinen Onkels und Tanten alle meine damaligen Lieblingslieder gewünscht. Heraus kam, trotz meiner nordrheinwestfälischen Herkunft, das Album "Spider Murphy Gang live!" und die Single "Touch me" von Samantha Fox - deren Sex-Symbol-Status mir damals tatsächlich völlig verborgen blieb.

Zur Erweiterung meines Kuriositätenkabinetts der Tonträger diente im folgenden Jahr die Maxisingle "Joe le Taxi" von Vanessa Paradis, wozu wir in der Tanzschule und dann auch zu Hause fleißig Cha-Cha-Cha übten.

Johanna Bartels, Newsdesk

DUTCH BOYGROUP "CAUGHT IN THE ACT" PERFORMS ON STAGE IN MAGDEBURG

Quelle: REUTERS

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"Wer hängt denn da seinen nackten Busen aus dem Hemd?", fragte mein Vater, als er das neue Caught in the Act-Plakat über meinem Bett sah. Der halbnackte Jüngling war Benji, der Knuddeligste der vierköpfigen Boygroup. Meine ältere Schwester war zur selben Zeit Backstreet-Boys-Fan und nicht bereit, diesen Hype mit meinem siebenjährigen Ich zu teilen. Also zogen wir die Bravo zu Rate und stießen auf die vier Holländer, denen ich fortan verfallen war.

Und ganz ehrlich: Wenn ich heute Caught in the Act höre, bereue ich nichts. Das waren vier wirklich nette Jungs, sie schmetterten den Refrain immer im Chor und ihre Texte waren rührend unschuldig. Sie lösten meines Wissens nur einen großen Skandal aus - als eines der Bandmitglieder sich platinblonde Blocksträhnen färben ließ. Wenn ich so zurückdenke, bin ich mir daher fast sicher: Als Benjis nackter Busen über meinem Kinderbett hing, war die Welt noch ein kleines bisschen besser.

Violetta Hagen, Praktikantin in den Ressorts Karriere und Bildung

"DIE PRINZEN" ERHALTEN FRED-JAY-PREIS

Quelle: DPA

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Als Achtjährige mit Rudolf-Steiner-affinen Eltern und zwei jüngeren Geschwistern hat man es nicht leicht. Insbesondere in Sachen musikalische Coolness. Nicht nur, dass man sich den Zugang über Freunde (und deren ältere Geschwister) erschleichen musste, weil die Medienzeit zu Hause ähnlich streng reglementiert war wie der Fruchtsaftkonsum. Hatte man sich dann eine Band ausgeguckt, Mutter und Vater von deren Unbedenklichkeit überzeugt und Ostern geduldig abgewartet, gab es die ersehnte CD - "als Gemeinschaftsgeschenk". Das hatte wohl neben pädagogischen ganz praktische Gründe: Der einzige CD-Player stand 1992 im Wohnzimmer.

Dort sangen dann regelmäßig Die Prinzen. Über "Vergammelte Speisen" - mit dem Wissen um die Lebensmittelskandale der 2000er ein geradezu prophetischer Song. Einen Häuptling namens "Suleiman" - das Lieblingslied des jüngeren Bruders, allerdings nicht wegen der enthaltenen Kommerzkritik, sondern Schmähzeilen wie dieser: "Nu haue du ab, nu haue, nu haue du ab, mit dein' Gelumpe!". Und natürlich "Küssen verboten" - wobei die jüngere Schwester enthusiastisch in die Kussgeräusche einstimmte. Und man selbst? Saß entnervt auf dem Sofa, nippte an seinem ungesüßten Tee und wartete auf "Bombe".

Johanna Bruckner, Ressorts Bildung und Karriere

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Quelle: AFP

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Das grausige Titelstück meiner ersten CD haben Ray Slijngaard und Anita Doth produziert, ein Dancefloor-Duo aus den Niederlanden. Ihre Musik: Eurodance. Ihr Name: 2 Unlimited. Vielleicht erinnern Sie sich noch an den Refrain ihres mutmaßlich größten Hits, der zwar eine positive Message enthält, aber nicht viel mehr: "No No, No No No No, No No No No, No No, There's No Limits."

Ich kann mich heute nicht mehr erinnern, ob ich das mal wirklich gut fand. Was ich aber weiß, ist, dass ich mich für meine zweite CD nicht gar so schämen muss. Ein Vertreter, der meinen Eltern eine Enzyklopädie andrehen wollte, hat sie mir geschenkt: Bryan Adams, "So Far So Good". Immerhin ein Klassiker.

Thierry Backes, Ressort München/Bayern/Region

POPGRUPPE ROXETTE

Quelle: DPA/DPAWEB

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Musikalisch gesehen, war ich in meiner frühen Jugend wohl das, was man leicht beeinflussbar und passionslos nennt - und das trotz musikalischer Früherziehung. Folglich war das erste eigene Album mit elf auch keine Herzensentscheidung: Der Soundtrack von Pretty Woman. Bezahlt von meinem Vater, gekauft während eines Urlaubs. Den Film hatte ich, glaub ich, zuvor nie gesehen - aber es war der damalige Lieblingsfilm meiner Mutter und wahrscheinlich fand ich das Bild auf dem Cover cool. Und den Titelsong von Roxette, "It must have been love". Den höre ich tatsächlich auch heute noch gerne, und er macht mich immer sehr sentimental.

Und - auch das sei gesagt - in den folgenden Jahren entwickelte ich mich musikalisch weiter. Ehrlich. Spätestens als ich Take That entdeckte, war's auch mit meiner Passionslosigkeit vorbei. Aber das ist eine andere Geschichte.

Maria Holzmüller, Textchefin und Homepagechefin

David Hasselhoff gibt Konzert in Berlin

Quelle: dpa

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Schon im Kindergarten war David Hasselhoff unser größter Star. Aber nicht wegen seiner Sangeskünste, sondern wegen der Serie Knight Rider. Also war Knight-Rider-Spielen eine unserer Lieblingsbeschäftigungen zur Kindergartenzeit. Mir allerdings fehlten für den perfekten Michael Knight die Locken und die Lederjacke. Dem Tretauto fehlten zum perfekten K.I.T.T. der Super Pursuit Mode und die künstliche Intelligenz. Aber meine Bonnie war perfekt: Mein heimlicher Schwarm Monika hatte die gleichen Augen, die gleiche Frisur und die gleichen süßen Hasenzähnchen wie Patricia McPherson.

Einige Jahre später - wir waren inzwischen in der vierten Klasse - landete The Hoff mit "Looking for Freedom" einen Riesenhit und war plötzlich wieder auf allen Kanälen. Ich erinnere mich noch genau, wie ich von meiner Mutter im örtlichen Elektronikmarkt das Album auf Kassette und einen passenden Walkman dazu erbettelte. Dieses Duo machte mich am nächsten Schultag auch ohne Locken und Lederjacke zum Star meiner Klasse. Von selbiger ließ ich mich damals zu meinem ersten Urheberrechtsbruch überreden, denn alle wollten dieses Album überspielt haben. Also brachte mir jeder Interessent eine Leerkassette mit, auf die ich "Looking for Freedom" packte, inklusive selbstgeschriebener Playliste und selbstgebastelter Cover in stundenlanger Kleinarbeit auf Papas Doppelkassettendeck gepresst. Monika hat ihre Kopie natürlich als Erste bekommen.

Michael Neißendorfer, Newsdesk

© SZ.de/mkoh/rus
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