Am 24. September 1939 schrieb der Hauptmann Ernst Jünger an seine Ehefrau Gretha: "Ich dachte heute darüber nach, dass ich doch eigentlich ein schlechter Familienvater bin, denn oft will es mir scheinen, als dächte ich nicht genug an Euch. Das liegt nun einmal so in meinem Wesen, denn oft bin ich ja fremd in meiner eigenen Haut und gehe wie ein Träumer neben mir her." Es ist, kurz nach der Einberufung, der seltene Moment einer fast vierzigjährigen Korrespondenz und Partnerschaft, wo Jünger sein eigenes Ungenügen als liebender Mann erkennt, auch wenn er es mit dem Hinweis auf sein Wesen, das sich nun einmal nicht ändern lässt, gleich wieder zurücknimmt.
Der Briefwechsel von Ernst und Gretha Jünger:Ein weicher, verletzlicher Mann
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Am Anfang nannte sie ihn regelmäßig "Schneckolino": Der Briefwechsel zwischen Ernst Jünger und seiner Frau Gretha erzählt eine tragische Liebesgeschichte - und mehr. Über ein hoch persönliches, sensationelles Zeitdokument.
Von Jörg Magenau
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