Erlanger Poetenfest:Ferienlager der Literatur

Erlanger Poetenfest

Lesefest unter Bäumen: 80 Schriftsteller waren geladen, mehr als 12000 Besucher kamen.

(Foto: Erich Malter)

Es ist der leichte, unverkrampfte Ton, der das Erlanger Poetenfest ausmacht. Bei der 37. Ausgabe spricht Paul Maar über die Bedeutung der eigenen Kindheit für sein Werk, und Theresia Enzensberger stellt ihr viel beachtetes Debüt vor

Von Olaf Przybilla

Die Frage, wie das Poetenfest gewesen ist, verbietet sich im Grunde. Man kann darüber Auskunft geben, wie das eigene Erlangen-Erlebnis war, das schon. Weil sich aber immer etliche Veranstaltungen überlappen bei diesem Ferienlager der Literatur, müsste einer die Ubiquität erfunden haben, um auf die Wie-Frage eine gültige Antwort zu geben. Und doch gibt es immer wieder Momente, die allen in Erinnerung bleiben. Vor drei Jahren war das der Auftritt von Michael Ballhaus. 79 Jahre alt war damals der Mann, der die Bilder komponiert hat für Fassbinder, Scorsese, Schlöndorff. Den Moment, wie Ballhaus am Ende seines Porträts einen unsicheren Schritt zur Bühnenrampe machte, "ich bin erschüttert" sagte und in den Jubel hinein ein "vor Freude, vor Freude" nachschob, den wird man nicht vergessen. Der Mann, den die Filmbranche "das fliegende Auge" nannte, war zu der Zeit fast erblindet.

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