Er stand ganz in der Nähe. Fassungslos und „sehr bleich“, wie ein Polizeiwachtmeister später berichtete. Damals, im Mai 1933, als die Nazi-Studentenschaft die Werke vieler als „undeutsch“ titulierter Autorinnen und Autoren unter Triumphgeheul des faschistischen Mobs in den brennenden Scheiterhaufen auf dem Platz vor der Berliner Staatsoper warf. Neben Büchern von Marx, Brecht, Seghers oder Luxemburg befanden sich auch sein Roman „Fabian“ und seine Gedichtbände darunter. Schmucklos weilte dieser Herr in der tobenden Menge und verschwand erst, als eine Frau ihn erblickte und – mehr verwundert als denunzierend – lautstark ausrief: „Da ist ja der Erich Kästner!“
50. Todestag Erich Kästners:Immer ein Mensch geblieben
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Vor 50 Jahren starb Erich Kästner – „der große Roman“ wollte dem Schriftsteller nicht gelingen. Dafür gelang ihm etwas viel Wichtigeres.
Gastbeitrag von Christian Baron
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„Die Geschichten in uns“ von Benedict Wells ist eine Liebeserklärung an das Schreiben – und zugleich eine eindringliche Warnung davor.
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