Saleh erzählt die Geschichte so: Ein Beduine verlässt Mitte des 19. Jahrhunderts seine Heimat in Ägypten, weil er Streit mit seinen Brüdern hatte. Er flieht nach Palästina und kommt in die Negevwüste.
Ohne es zu wissen, trägt der Mann die Mutation in sich: Auf dem Gen Connexin 26 fehlt ein G an Position 35. Er heiratet in seiner neuen Heimat eine Frau, die die Mutation nicht trägt.
Die beiden bekommen mehrere Kinder. Alle sind gesund, aber manche tragen die Mutation in sich. Die Wahrscheinlichkeit liegt bei 50 Prozent.
Die Kinder heiraten - und zwar alle Partner, die nicht träger der Mutation sind.
Aus der Familie wächst ein Dorf. Der alte Beduine hat nun viele Enkelkinder. Alle können hören, aber viele tragen die Mutation in ihrem Erbgut.
Viele der Enkel heiraten untereinander und bekommen Kinder. Das ist in den 20er- und 30-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Im Erbgut mancher dieser Kinder liegt der Gendefekt des Beduinen nun doppelt vor - sie werden taub geboren. "Die erste Generation", nennen sie die Forscher. Eines dieser Kinder war Salehs Vater.