Entscheidung des Stiftungsrates:Schlussakkord für die Dritte

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Der Ablauf der Entscheidung: Wie der Stiftungsrat der Bayreuther Festspiele Katharina Wagner und Eva Wagner-Pasquier als künftige Festspielleiterinnen kürte.

Mit halbstündiger Verspätung gab Toni Schmid, der Vertreter des Kultusministeriums, zusammen mit Oberbürgermeister Michael Hohl das Ergebnis bekannt. Mit 22:0 Stimmen schlägt der Stiftungsrat wie erwartet Katharina Wagner und Eva Wagner-Pasquier als künftige Festspielleitung vor und bittet die Gesellschafterversammlung, die beiden als Geschäftsführerinnen zu bestimmen.

Schmidt bestritt, dass Wolfgang Wagner im Zusammenhang mit seinem Rücktritt Zugeständnisse gemacht wurden. Der Vertrag über die Geschäftsführung, der ein Intendantenvertrag sein wird, soll so bald wie möglich verhandelt werden.

Dazu fand am Montagabend noch eine entsprechende Sitzung statt. Der Vertrag soll laut Hohl noch in diesem Jahr unterschrieben werden. Allerdings, so Hohl, betreffen die Vereinbarungen in wesentlichen Teilen erst die Planungen nach 2015. Bis dahin sei alles Wesentliche, insbesondere die Auswahl der Opern, bereits festgelegt.

Beeindruckende Rede Mortiers

Katharina soll sich um Pressearbeit und Organisatorisches kümmern, Eva Wagner-Pasquier wird für die Besetzungen zuständig sein und in Absprache mit Katharina die künstlerischen Belange vertreten.

Katharina verspricht, nicht jedes Jahr eine Neuinszenierung zu bieten. Hohl sagte, beide Paare, also auch die Konkurrenten Nike Wagner und Gerard Mortier, seien ernsthafte Kandidaten gewesen. Mortier habe eine beeindruckende Rede gehalten, allerdings habe auch die Altersfrage eine Rolle gespielt, zumal die wesentlichen Entscheidungen erst für die Zeit nach 2015 gefällt werden können.

Inbesondere Katharina habe im letzten Jahr gezeigt, dass sie frischen Wind nach Bayreuth bringen kann.

Laut Toni Schmid haben Nike Wagner und Gerard Mortier den neuen Intendantinnen gratuliert und viel Glück gewünscht. Nike Wagner erklärte, sie bedanke sich bei Mortier, dass er sich "dieser befremdlichen Prozedur" unterzogen habe, obwohl sehr früh klar gewesen sei, "dass Legitimation hier nur durch das Verfahren und nicht durch Inhalte erzeugt wurde". Wenn es an dieser Wahl etwas Positives gebe, liege das in der breiten Diskussion, von der letztlich die Festspiele nur profitieren könnten.

© SZ vom 02.09.2008/pak - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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