Moralische Skeptiker weisen gerne darauf hin, dass es eine Sache sei, ethische Gebote mit guten Argumenten zu begründen. Eine ganz andere Sache sei es, einen Menschen auf eine Erfahrung zu stoßen, die ihm unmittelbar deutlich macht, dass er überhaupt gut handeln soll. Das Konkreteste, das eigene nackte Leben, die eigene Erfahrung, und das Allgemeinste, das höchste Prinzip einer Ethik, hat im 20. Jahrhundert wohl niemand so radikal und zugleich so geduldig bedacht wie der französische Philosoph Emmanuel Levinas. Seine späte Vorlesung mit dem Titel "Ethik als Erste Philosophie", die er 1982 in Leuven gehalten hat, ist nun erschienen.
Emmanuel Levinas: "Ethik als Erste Philosophie":Trotziger Trost
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Gegen den absoluten Wahrheitsanspruch der Philosophie setzte Emmanuel Levinas eine "Ethik des Anderen", deren Entdeckung gerade dieser Tage lohnt.
Von Daniel-Pascal Zorn
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