Elke Schmitters Roman „Alles, was ich über Liebe weiß, steht in diesem Buch“:Einbildungsreisen

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Scheinbar grenzenlose Reflexionsenergie: Die Kulturjournalistin und Schriftstellerin Elke Schmitter wurde 1961 in Krefeld geboren, war Chefredakteurin der taz und ist seit 2001 Autorin des Spiegel. (Foto: OH)

In ihrem eindrucksvoll hyperreflektierten neuen Roman erzählt die Essayistin Elke Schmitter davon, wie Beziehungen beginnen – und welche Liebe sogar den Liebeskummer übersteht.

Von Anna-Lisa Dieter

Im Klappentext des neuen Buches der Kulturjournalistin und Schriftstellerin Elke Schmitter steht „Dieses Buch ist eine Zumutung – wie die Liebe selbst“ – und es stimmt. Was mutet die Autorin ihren Leserinnen zu? Die Gesamtheit ihres Wissens über die Liebe in einem Buch. Es stammt in ihrem Fall aus eigener Erfahrung und aus der Theorie, der wissenschaftlichen Beschäftigung mit dem Phänomen. Und beides lässt Schmitter kollidieren. Das psychoanalytische, philosophische oder soziologische Wissen  (teilweise in seitenlangen Fußnoten ausgebreitet) kommentiert die umrisshaft entworfenen Szenen der Liebe, über die nachgedacht werden soll. Darin erinnert das Buch, Schmitters fünfter Roman, an Roland Barthes’ „Fragmente einer Sprache der Liebe“. Die Lektüre verlangt also etwas Durchhaltevermögen. Aber die Mühe lohnt nicht nur wegen der vielen originellen und feinsinnigen Gedanken Schmitters, sondern auch wegen der so poetischen wie präzisen Sprache.

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