Republikflucht:In die Freiheit, und dann?

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Als schließlich 1968 russische Panzer in Prag einfahren, steht der Entschluss der Erzählerin fest, das Land zu verlassen. (Foto: A0001 UPI/dpa)

Die Malerin Eliška Bartek erzählt in ihrem ersten Roman eine einzigartige Lebensgeschichte - womöglich ihre eigene. Sie beginnt mit einer Flucht, die gelingt und doch lange nicht endet.

Gastbeitrag von Michael Krüger

Wie muss, wie soll der erste Satz im ersten Buch einer über siebzigjährigen Autorin lauten? Soll sie alles verraten oder nur den Ton angeben, oder soll sie eine falsche Fährte legen? Er lautet: "Ich war achtzehn Jahre alt und schon so gut wie tot." Nein, es handelt sich nicht um eine lebensgefährliche Krankheit, die hier autobiografisch aufgerollt wird - es sei denn, man wolle das ganze Leben als Krankheit zum Tode begreifen. Es sind die Sechzigerjahre in der Tschechoslowakei. Im Westen hat sich das Wirtschaftswunder (mit allen wunderbaren Begleiterscheinungen) durchgesetzt, in den Staaten des Warschauer Pakts ist man auf der Suche nach dem kleinen Glück. Wer mehr will, zum Beispiel ins Ausland reisen, wird bestraft.

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