Kürzlich ist im Wiener Standard eine Glosse erschienen, in der der Musikkritiker Ljubiša Tošić eine Inflation der Publikumsreaktion beklagte. Stehende Ovationen, an sich die höchste Form der Wertschätzung, seien inzwischen Standard – und hätten dadurch an Wert verloren. Wie solle man als Zuschauer jetzt reagieren, wenn einmal etwas wirklich Herausragendes stattfindet? Das war zwar auf Oper und klassisches Konzert gemünzt, der Trend ist aber auch im Sprechtheater schon angekommen. Im Burgtheater etwa, wo am Freitag das Solostück „Elisabeth!“ Premiere hatte, sprangen die Leute am Ende aus ihren Stühlen, noch bevor das Licht wieder anging.
TheaterDie Krönung von Kaiserin Steffi
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Im Monolog „Elisabeth!“ von Mareike Fallwickl am Wiener Burgtheater lässt Stefanie Reinsperger es 100 Minuten lang krachen. Doch diese Schauspielerin hätte ein besseres Stück verdient.
Von Wolfgang Kralicek

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