Josefine Israel singt „Country Roads“, das Lied von John Denver, das auch jeder Besucher des Münchner Oktoberfests kennt, „Almost Heaven, West Virginia“. Israel wandert die Drehbühne entlang, vorbei an Männern, die Holz hacken, Balken zersägen, am Grill stehen, Bier trinken, eine Frau, die unabdingbare Sandra Gerling, stickt sich die Finger blutig. Israel trägt Kleid und Cowgirl-Hut, ganz Westernikone, kommt an einem Bluescreen vorbei, darauf erscheint das Monument Valley, bekannt aus John-Wayne-Filmen, zwischen den Tafelbergen wird aber fleißig nach Öl gebohrt. Drill, baby, drill! So ist der „Heaven“, die Verheißung eines neuen Amerikas, das sich nach Trumps Wahlsieg im Himmel wähnt.
Theater:Er ist wieder da
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„Endsieg“ heißt ein neuer Text von Elfriede Jelinek, den sie zwei Wochen nach Trumps Wahl veröffentlichte. Falk Richter bringt ihn in Hamburg auf die Bühne – mehr als Fassungslosigkeit transportiert er aber nicht.
Von Egbert Tholl

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