Süddeutsche Zeitung

New Orleans:Blueslegende Fats Domino ist tot

Fats Domino ist tot. Wie die Gerichtsmedizin von Jefferson Parish im US-Staat Louisiana mitteilte, starb der amerikanische Bluesmusiker bereits am Dienstag. Er wurde 89 Jahre alt.

Mit Hits wie "Blueberry Hill" und "Ain't That A Shame" gehörte er zu den Wegbereitern des Rock'n'Roll. In den 50er- und 60er-Jahren zählte er zu den einflussreichsten Musikern des Genres. Viele seiner Songs wurden zu Rock'n'Roll-Klassikern.

Antoine "Fats" Domino, geboren 1928 in New Orleans, kam über die Familie zur Musik. Bei seinem Schwager lernte er Klavierspielen, alles weitere brachte sich der Afroamerikaner selbst bei und entwickelte bald einen eigene Stil: den sogenannten "Good Time New Orleans"-Sound.

Schon mit seiner ersten Single "The Fat Man", einer ironischen Anspielung auf seine eigene Statur, veröffentlichte Domino einen Millionenhit. Im Laufe seiner Karriere verkaufte der Sänger und Pianist mehr als 110 Millionen Platten.

Anders als bei seinen Nachfolgern Little Richard, Bill Haley oder Elvis Presley verlief sein Leben skandalfrei, wenn auch nicht ohne Schicksalsschläge. Als New Orleans 2005 von Hurrikan Katrina zerstört wurde, hielt man Domino kurzzeitig für tot. All sein Besitz war zerstört, sein Haus lag in einem der Stadtteile, die von Katrina am schlimmsten getroffen worden war. Tatsächlich hatte der Musiker in einer Notunterkunft überlebt. Vier Jahre später trat er bei einem Benefizkonzert für den Wiederaufbau seiner Heimatstadt auf, danach wurde es ruhig um ihn. Nun ist die Blueslegende in seinem Haus in New Orleans gestorben. Seine Familie fand ihn laut Gerichtsmediziner tot auf.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.3724733
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ.de/cag
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.