Drama:Böse Buben

Drama: Dominanzspielchen: Franz Rogowski (links) und Paul Boche.

Dominanzspielchen: Franz Rogowski (links) und Paul Boche.

(Foto: X-Verleih)

Das deutsche Drama "Uns geht es gut" von Henri Steinmetz verliert sich leider im existenziellen Niemandsland. Schade, denn die Hauptrolle spielt Franz Rogowski, derzeit einer der spannendsten Jungdarsteller.

Von Rainer Gansera

Die Stillleben sind schön. Ein kristallenes Glas, das vom Tisch kippt und zersplittert. Ein Teller, dem sich langsam tastend eine Hand nähert. Hübsch fotografierte Dinge gibt es im Drama "Uns geht es gut", die eine innere Spannung und Traumqualität entfalten, wie es der Geschichte und den Figuren nicht gelingt. Regisseur Henri Steinmetz, von der bildenden Kunst kommend, behandelt sein Figuren wie Dinge, die in statisch-theatralische Tableaus eingefügt werden. Eine Clique von fünf exzentrisch gestylten jungen Leuten - vier Jungs und ein Mädchen -, die ziellos durchs Leben driften, wie durch existenzielles Niemandsland. Eigentlich ein Szenario mit großer Tradition, von Fellinis "Die Müßiggänger" bis zu Kubricks "Clockwork Orange". Hier verkommt es aber zu einer Szenenfolge mit gelangweilten Mittzwanzigern, deren vergebliches Bemühen darin besteht, ihr Sich-treiben-lassen cool und provokant aussehen zu lassen.

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